Wer sagt zuerst: Ich liebe Dich?

Es sind nur drei Wörter, und doch haben sie eine ungeheure Macht: „Ich liebe Dich“. Doch gestehen Männer oder Frauen zuerst ihre Liebe? Und was macht das mit dem Partner?

Mit diesem Aspekt der Psychologie der Liebe beschäftigte sich jetzt ein Team von US-Wissenschaftlern um Joshua Ackerman vom renommierten Massachusetts Institute of Technology. Die umfangreiche Studie (.pdf), die vor kurzem im „Journal of Personality and Social Psychology“ erschien, ist in zwei Teile gegliedert: Im ersten Part geht es in insgesamt drei Untersuchungen darum, ob Männer oder Frauen zuerst ihre Liebe gestehen. Der zweite Teil dreht sich um die Frage, ob wir auf ein Liebesgeständnis unterschiedlich reagieren – und wovon diese Reaktion abhängt.

Mal ehrlich: Glauben Sie nicht auch, dass Frauen mit dem Liebesgeständnis schneller sind als Männer? Dieses Klischee konnte Ackerman bestätigen, als er 45 Passanten auf einem Universitätscampus ansprach. 64 Prozent waren der Meinung, dass Frauen die drei magischen Wörter zuerst aussprechen – und sogar 84 Prozent glaubten, dass Frauen solch ein Geständnis auch viel früher in Erwägung zogen als Männer.

Aber entspricht das der Realität? Nicht wirklich, wenn man den nächsten beiden Experimenten glauben darf. Dort fragten Ackerman und Co. knapp 200 Personen nach ihren Erfahrungen in einer Beziehung. Und siehe da: In knapp 70 Prozent der Fälle hatte in Wahrheit der Mann zuerst „Ich liebe Dich“ gesagt.

Die Behauptung, dass das Liebesgeständnis immer von Frauen ausgeht, ist also ein Klischee, ein falsches obendrein. Zwar glaubten die Probanden, dass Männer im Schnitt drei Wochen später als Frauen ihre Liebe gestehen – doch in Wahrheit dachten sie bereits sechs Wochen früher darüber nach. Aber warum?

Die Wirkung der drei Wörter

Ackerman erklärt sich das mit der Evolution. Womöglich sagten Männer die Wörter früher als Frauen, weil sie sich dadurch eine bessere Chance auf Geschlechtsverkehr erhofften. Frauen hingegen zögerten mit dem Geständnis, weil sie dem Mann gegenüber vorsichtig seien, um nicht enttäuscht zu werden.

Aber wie reagieren wir auf die drei Wörter? Kann man das Geständnis auch zu früh machen? Mit anderen Worten: Ist der Satz „Ich liebe Dich“ eine gute Sache? Dieser Frage widmete sich Ackerman im zweiten Teil der Studie.

In einem weiteren Experiment sollten sich 129 Probanden ausmalen, dass ihnen jemand seine Liebe gesteht. Zwar löste das bei allen tendenziell Glücksgefühle aus. Doch interessanterweise waren die Männer wesentlich glücklicher über die drei Wörter, wenn sie bis dahin mit ihrer Partnerin noch keinen Sex gehabt hatten.

Bei Frauen war es genau umgekehrt: Sie reagierten tendenziell negativer auf ein Liebesgeständnis, wenn es bereits vor dem ersten gemeinsamen Geschlechtsverkehr fiel. Vermutlich wurde hier das Misstrauen der Frauen geweckt – denn sie befürchteten, dass der Mann die Liebeskarte nur deshalb zieht, um die Frau ins Bett zu kriegen.

Meine Meinung: Egal, wann sie ihrem Herzblatt ein Liebesgeständnis machen – Hauptsache, Sie meinen es ernst.

9 Kommentare

  1. lol* ich könnt mir sogar vorstellen, dass die Männchen heute immer noch schneller die magischen Worte sagen um uns ins Bett zu bekommen 😀

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