Hot in here – 5 Fakten über Hitze

Na, schwitzen Sie sich heute auch einen ab? Schütten Sie das Wasser nur so in sich rein? Doch von solchen körperlichen Reaktionen mal abgesehen, hat Hitze auch Auswirkungen auf unser Verhalten – zum Beispiel diese fünf.

1. Hitze steigert die Rachegelüste
Man kann sich irgendwie denken, dass das Aggressionspotential mit steigenden Temperaturen in die Höhe schießt. Davor sind noch nicht mal Profisportler gefeit, wie Richard Larrick von der Fuqua School of Business in einer aktuellen Studie zeigen konnte. Dafür analysierte er etwa 57.000 Spiele der US-Baseballliga MLB von 1952 bis 2009. Larrick konzentrierte sich darauf, wie oft es in den Partien zu so genannten „Beanballs“ kam – Situationen also, in denen der Werfer den Baseball absichtlich auf den Kopf des gegnerischen Spielers zielt. Meist geschieht dies aus Rache oder purer Wut. Und siehe da: Lagen die Außentemperaturen bei etwa 10 Grad, lag die Wahrscheinlichkeit eines Beanballs bei 22 Prozent. Zeigte das Thermometer 30 Grad und mehr, stieg diese Zahl auf immerhin 27 Prozent. „Hitze führt nicht per se zu mehr Aggression“, sagt Larrick, „aber es steigert die Rachegelüste“.

2. Hitze verschlimmert die Unpünktlichkeit
Sind Sie heute morgen zu spät zur Arbeit gekommen? Oder haben den Wecker überhört? Kein Wunder – denn sommerliche Temperaturen steigern unsere Unpünktlichkeit. Zu diesem Resultat gelangte bereits im Jahr 1953 der US-Wissenschaftler Roland Mueser. Für seine Studie wertete er die morgendlichen Ankunftszeiten von 101 männlichen und 32 weiblichen Ingenieuren über einen Zeitraum von drei Monaten aus. Fazit: Je besser morgens das Wetter, desto unpünktlicher waren die Angestellten.

3. Hitzegefühl lässt sich manipulieren
Apropos Arbeit: Es ist ja wahrlich kein Vergnügen, bei diesen tropischen Temperaturen im Büro zu schwitzen. Da kommt eine neue Studie gerade recht – denn Paul Castle von der britischen Universität von Bedfordshire gelangte zu der Erkenntnis, dass sich unser Gefühl für Hitze tatsächlich manipulieren lässt. Sieben Radfahrer strampelten 30 Minuten lang auf einem Ergometer – und zwar in drei unterschiedlichen Durchgängen. Mal trainierten sie in einem Raum mit einer Temperatur von angenehmen 22 Grad Celcius, mal mussten sie in einem 31 Grad heißen Raum radeln. Der dritte Versuch fand bei einer Temperatur von32 Grad Celcius statt – allerdings hatte Castle ein Thermometer in dem Zimmer manipuliert, so dass es fälschlicherweise eine Temperatur von 26 Grad anzeigte. Verblüffende Erkenntnis: Die längste Strecke legten die Testpersonen im dritten Fall zurück – und hier brachten sie auch am meisten Kilowatt Leistung aufs Rad.

4. Hitze erhöht das Trinkgeld
Gute Nachrichten für alle Kellner: Glaubt man den US-Wissenschaftlern Bruce Rind und David Strohmetz, können Sie sich heute über wesentlich mehr Trinkgeld freuen. Rind und Strohmetz führten im Jahr 2006 ein Experiment in einem Restaurant aus. Eine Kellnerin sollte auf die Rückseite mancher Rechnungen eine Prognose über das morgige Wetter kritzeln. Wenn sie das tat, stieg ihr Trinkgeld um fast 20 Prozent. Allein die Aussicht auf Sonnenschein machte die Gäste großzügiger.

5. Hitze verschlechtert das Gedächtnis
Falls Sie heute höchst unkonzentriert arbeiten, wundern Sie sich nicht: Joseph Forgas von der Universität von New South Wales in Australien ist davon überzeugt: Bei gutem Wetter sinkt unsere Merkfähigkeit und Konzentration beträchtlich. In einem Experiment (.pdf) im Jahr 2009 sollten sich 73 Kunden eines Zeitungskiosk an zehn Dinge erinnern, die auf dem Tresen gestanden hatten (Forgas hatte das Kiosk vorher eingeweiht). Ergebnis: Die Teilnehmer, die an regnerischen Tagen befragt wurden, konnten sich an drei Mal so viele Gegenstände erinnern wie jene, die bei Sonne befragt wurden.

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