Weibliche Wirkung – Frauen machen Männer gesund

Schon der deutsche Schriftsteller Kurt Tucholsky wusste: „Es gibt keinen Erfolg ohne Frauen.“ Nicht nur das. Einer neuen Studie zufolge gilt auch: Die Anwesenheit vieler Frauen macht Männer gesund – und erhöht deren Lebensdauer.

Zu diesem Ergebnis gelangt ein Forscherteam um Nicholas Christakis von der Harvard Universität in einer neuen Studie. Darin werteten die Wissenschaftler zwei verschiedene Quellen aus. Einerseits analysierten sie eine Langzeitstudie aus dem US-Bundesstaat Wisconsin, die etwa ein Drittel aller High-School-Absolventen des Jahrgangs 1957 beinhaltete – insgesamt etwa 10.000 Personen. Die Studie beinhaltete auch Angaben über das Verhältnis von Frauen und Männern in jeder Abschlussklasse. Andererseits verfügten die Forscher über die Daten von 7,5 Millionen Männern, die im Jahr 1993 bei einer US-Krankenversicherung angemeldet waren.

Christakis analysierte, wie viele Männer in der Wisconsin-Studie vor ihrem 65. Geburtstag gestorben waren. Verblüffend: Es bestand ein Zusammenhang zwischen ihrem Todeszeitpunkt und dem Geschlechterverhältnis in der High School. Stieg der Anteil der Männer in der Schulklasse um ein Prozent, kletterte auch die Wahrscheinlichkeit, vor dem 65. Lebensjahr zu sterben, um ein Prozent.

Wer im Jahr 1993 65 Jahre alt war, hatte als weißer Mann noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von 15 Jahren – es sei denn, er war mit vielen Frauen aufgewachsen: Dann nämlich stieg seine Lebenserwartung um drei Monate. Immerhin.

Offenbar gilt: Wer als Jugendlicher viele Frauen um sich hat, lebt länger. Aber warum? Vor allem zwei Ursachen sind denkbar: Zum einen ist inzwischen bekannt, dass sich eine Hochzeit positiv auf die Gesundheit auswirkt. Vereinfacht gesagt: Wer verheiratet ist, lebt womöglich länger. Und die Wahrscheinlichkeit einer Eheschließung steigt nun mal, je mehr Frauen man trifft. Zum anderen ist das Leben der Männer womöglich weniger anstrengend, wenn sie nicht um einige wenige Frauen kämpfen müssen.

Der französische Schriftsteller André Marois hatte also absolut Recht: „Es ist nicht einfach, die Frauen zu verstehen, aber es lohnt sich.“

[via Economist]

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