Spieglein, Spieglein – Schöne Frauen haben Nachteile bei der Bewerbung

Schöne Frauen haben berufliche Nachteile – zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie. Der Grund: Sie werden seltener zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Bei Männern gilt das genaue Gegenteil.

Dieses Fazit zieht Bradley Ruffle von der israelischen Ben-Gurion Universität in Be’er Scheva. Der Ökonom präparierte für seine Studie zusammen seinem Team über 5300 Bewerbungen für 2600 Stellenanzeigen. Zuvor hatte er Profilbilder von Studenten eingesammelt, die acht Personen nach Attraktivität bewerteten.

Ruffle dachte sich einen fiktiven Lebenslauf aus und bastelte sechs verschiedene Bewerbungen: Vier mit Foto, zwei ohne. Dazu muss man wissen, dass es in Israel dem Bewerber überlassen ist, ob er seinen Lebenslauf mit einem Porträt schmückt oder nicht.

Auf jede Stellenausschreibung schickte Ruffle zwischen Juli 2008 und Januar 2010 zwei Bewerbungen – jeweils mit identischem Lebenslauf, einmal mit und einmal ohne Foto. Wer hatte die besten Chancen, vom Unternehmen zurückgerufen zu werden? Um es vorweg zu nehmen: Attraktive Männer.

Insgesamt erzielte er mit seinen Bewerbungen eine Rückrufquote von 14,5 Prozent. Hier die Ergebnisse im Einzelnen:

Attraktives Foto Durchschnittsfoto Kein Foto
Rücklaufquote der Männer 19,7 9,2 13,7
Rücklaufquote der Frauen 12,8 13,6 16,6

Wie Sie sehen, reagierten die Unternehmen auf die Bewerbungen von Männern und Frauen völlig unterschiedlich. Die beste Rücklaufquote überhaupt erzielten Bewerbungen mit attraktiven Männern – ihre Resonanz war doppelt so hoch wie jene ohne Foto. Anders ausgedrückt: Im Schnitt muss ein gut aussehender Mann fünf Bewerbungen verschicken, um eine Antwort zu erhalten. Bei einem durchschnittlich aussehenden Mann sind es immerhin elf Anschreiben.

Ein völlig anderes Bild lieferten die Bewerbungen der Frauen. Hier waren jene Anschreiben ohne Foto am erfolgreichsten – und die attraktiven Frauen wurden am seltensten zurückgerufen. Man lerne: Für Frauen zahlt sich ein attraktives Äußeres im Berufsleben nicht unbedingt aus.

Ruffles Studie deckt sich mit einer Erkenntnis aus dem vergangenen August. Auch damals resümierte eine Studie, dass schöne Frauen im Job benachteiligt werden – weil man ihnen weniger zutraut.

Was glauben Sie?

19 Kommentare

  1. Mmmmmh. Aber eventuell wurden attraktive Frauen öfter sofort eingestellt :D?
    Oder die Personalchefs waren allesamt entweder schwul oder weiblich?
    Oder verheiratet und wollten sich vor Fremdgeh-gelüsten schützen?
    Naja was ich damit wahrscheinlich eigentlich sagen will: Ich glaube in diesem Versuch spielen zu viele Faktoren ein, man sollte mehr denjenigen beachten, der auswählt.
    Aber ich bin keine Fachfrau.
    Zumindest habe ich laut dieser Studie gute Berufschancen und deswegen glaub ich sie mal gerne und naiv 😀

  2. @Raffael: Da könntest Du Recht haben – zumindest im Fall dieser Studie trifft es zu: „The jealousy explanation seems especially fitting when we consider that 93% of the respondents in our sample were female.“

  3. ich glaube, dass es daran liegt, dass in den personalabteilungen vor allem frauen die bewerbungen empfängen! a) die stehen auf attraktive männer b) sie wollen keine konkurrenz.

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