So motivieren Sie sich selbst

Der Ausspruch „Tsjakkaa! Du schaffst es“ ist inzwischen ein geflügeltes Wort. Schon lange ahnte man, dass solche Durchhalteparolen völliger Mumpitz sind. US-Psychologen haben jetzt eine viel bessere Methode zur Selbstmotivation entdeckt.

Die Wissenschaftler um Dolores Albarracin von der Universität von Illinois resümieren in ihrer Studie: Wer sich selbst fragt, ob er eine Aufgabe wohl meistern wird, schlägt sich im Endeffekt besser als solche, die sich selbst einreden, dass sie es schaffen.

Albarracin konnte für verschiedene Experimente 50 Teilnehmer gewinnen. Bevor sie die Aufgaben erhielten, sollten sie noch eine Minute entspannen – und sich währenddessen entweder fragen, ob sie die Tests wohl lösen würden oder sich fest einreden, dass sie es schon schaffen würden.

Zunächst sollten die Probanden einen Anagramm-Test lösen, bei dem die Buchstaben von Wörtern vertauscht worden waren. Ergebnis: Am besten schnitten die Teilnehmer ab, die sich zuvor selbst gefragt hatten, ob sie erfolgreich sein würden.

Nun gönnten die Wissenschaftler den Probanden eine kurze Pause. Sie trugen ihnen auf, entweder „Ich werde“ oder „Werde ich“ auf ein Blatt Papier zu schreiben. Dann sollten sie weitere Anagramme lösen. Fazit: Wieder schlugen sich diejenigen besser, die „Werde ich“ aufgeschrieben hatten. Der Grund laut Albarracin: Wer „Werde ich“ aufschreibe, forme im Kopf automatisch eine Frage – und die habe positive Auswirkungen auf die Motivation.

In einem zweiten Experiment wurden die Teilnehmer wieder aufgeteilt in „Ich werde“- und „Werde ich“-Kategorien. Dann wurden sie gefragt, wie viel Sport sie in der kommenden Woche treiben wollten. Außerdem wurde ihre intrinsische Motivation getestet. Resultat: Probanden der „Werde ich“-Fraktion wiesen eine höhere Motivation auf.

Damit ist die „Du schaffst es“-Parole endgültig widerlegt. Das hätte man sich ja auch irgendwie denken können. Urheber der Phrase ist nämlich der niederländische Autor Emile Ratelband. Bevor er auf Motivationstrainer umsattelte, arbeitete in einer eher handfesten Branche: Ratelband ist gelernter Bäcker.

[via Eureka]

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