Schnäppchenjäger – Der Nachname bestimmt unser Kaufverhalten

Manche Menschen greifen bei jedem Schnäppchen sofort zu. Aber woran liegt das? Zwei US-Forscher meinen: an unserem Nachnamen. Genauer gesagt: an dessen erstem Buchstaben.

Je weiter hinten der Anfangsbuchstabe unseres Nachnamens im Alphabet steht, desto schneller reagieren wir bei Sonderangeboten. Zu diesem Ergebnis kommen Kurt Carlson von der Georgetown Universität und Jacqueline Conard von der Belmont Universität in Nashville in ihrer neuen Studie.

Im ersten Experiment boten sie 76 Freiwilligen per E-Mail an, vier Freikarten für ein Basketballspiel zu ergattern. Je schneller die Personen antworteten, desto höher ihre Chance auf ein Gratisticket. Durchschnittlich dauerte es 22,7 Minuten, bis sie antworteten.

Allerdings gab es einen verblüffenden Unterschied: Teilnehmer, deren Nachname mit einem Buchstaben aus dem hinteren Drittel des Alphabets begann – also beispielsweise R,V oder Z, antworteten im Schnitt etwa fünf Minuten früher als solche, deren Anfangsbuchstabe aus dem ersten Drittel stammte.

Im zweiten Versuch sollten 280 Probanden einen Fragebogen ausfüllen. Als Belohnung winkte ihnen die Teilnahme an einer Verlosung, bei der 500 US-Dollar zu gewinnen waren. Das Ergebnis war dasselbe: Wieder waren jene mit einem Nachnamen aus dem hinteren Teil des Alphabets schneller.

Außerdem machten Carlson und Conard eine interessante Entdeckung: Bei Frauen, die durch eine Ehe ihren Nachnamen geändert hatten, spielte weiterhin der Mädchenname die entscheidende Rolle – also der Name, mit dem sie aufgewachsen waren.

Diese Beobachtung führt uns direkt zur Erklärung von Carlson und Conard. Schon während der Schulzeit werde oft nach alphabetischer Reihenfolge vorgegangen. Mit anderen Worten: Schüler, deren Nachname mit A, B oder C beginnt, genießen zahlreiche Vorteile.

Sie können sich beispielsweise darauf verlassen, dass ihnen auf jeden Fall noch genug übrig bleibt, wenn etwas verteilt wird. Je später jemand dran kommt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass er sich mit den Resten abfinden muss.

Kurzum: Die ersten bekommen den Kuchen, die letzten die Krümel – und diese Kindheitserfahrung wirkt sich auch auf unser Kaufverhalten als Erwachsener aus.

[via Geograffitico]

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