Kürzlich bekam ich eine E-Mail. Ein Leser, offenbar Student, hatte eine Frage: „Wie gut sind die Karrierechancen mit einer Einstiegsposition im Bereich XY?“ Weil ich die Frage so entlarvend finde, hier meine öffentliche Antwort.
Lieber Leser,
zuerst einmal vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich freue mich immer, wenn wir Feedback bekommen. Und die Tatsache, dass Sie von mir, der erst am Anfang seiner beruflichen Laufbahn steht, einen Ratschlag haben wollen, freut mich natürlich noch viel mehr. Aber leider kann ich Ihnen auf Ihre Frage keine Antwort geben – aus zwei Gründen.
Der erste Grund ist organisatorischer Natur. Ich bin Journalist bei der WirtschaftsWoche, kein Berufsberater. Selbst wenn wir wollten, könnten wir solche Anfragen nicht bearbeiten. Das würde uns zeitlich überfordern und wäre via E-Mail auch schlichtweg unseriös.
Der zweite Grund hat mit der Art Ihrer Frage zu tun – besser gesagt mit deren Formulierung. Daraus geht nämlich hervor, dass für Sie vor allem wichtig ist, Karriere zu machen. Und das halte ich für gefährlich.
Nehmen wir mal an, ich würde sagen: Ja, die Chancen in Bereich XY sind toll – nichts wie hin! Und nehmen wir weiter an, Sie orientieren sich an diesem Ratschlag und stellen bald fest: Mist, dieser Bereich interessiert mich gar nicht! Was bringt es Ihnen dann noch, wenn Sie dort vielleicht „Karriere machen“ könnten?
Verstehen Sie mich nicht falsch: Natürlich sollte man sich auch darüber informieren, welche Branchen momentan boomen und welche nicht. Erst kürzlich habe ich in einem Artikel über die 100 Jobs mit Zukunft beschrieben, welche das derzeit sind. Solche Informationen sind wichtig für die Berufswahl, keine Frage. Aber sie sind nicht alles.
Das klingt jetzt vielleicht abgedroschen, aber viel wichtiger ist etwas anderes: Sie müssen die eine Sache finden, die Sie lieben.
Der Satz ist nicht von mir, sondern wurde von Apple-Chef Steve Jobs in einer Rede im Jahr 2005 erwähnt. Damals sagte er: „Eure Arbeit wird einen großen Teil Eures Lebens bestimmen. Und Ihr könnt nur dann vollkommen zufrieden sein, wenn Ihr Eure Arbeit toll findet. Ihr werdet Sie aber nur dann toll finden, wenn Ihr sie liebt. Falls Ihr diese Arbeit noch nicht gefunden habt, sucht weiter.“
Und das sollten Sie auch tun.
Viel Glück!
RT @yovadis: #Karrieretipp – Findet etwas, das Ihr liebt -> http://tinyurl.com/6lfur49 // alltagsforschung.de
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Karrieretipp – Findet etwas, das Ihr liebt… http://bit.ly/i1BD65 #Chancen #Karriere
@Jendrik: Ich habe nicht behauptet, die Frage sei doof. Ich finde es bloß falsch, sich bei der Berufswahl ausschließlich daran zu orientieren, wo man denn am besten „Karriere machen“ kann.
#Karriere-Tipp: Findest etwas, das ihr liebt. http://bit.ly/eLXLrf (via alltagsforschung.de)
Die Frage ist nicht doof. Man kann sehr wohl einen Berufswunsch haben der einem zwar an Herzen liegt. Es schadet aber nicht zu wissen welche Chancen man hat dabei voran zu kommen – ja, überhaupt einen Job damit zu finden.
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@calceola: Vielen Dank für den Kommentar – und ich sehe es natürlich genauso 🙂
Darum geht es doch bei der Jobsuche. Finde etwas was Du wirklich wirklich gerne machst und dann tue es!
Ich sehe so viele entäuschte Bewerber, die ich dann frage ob da gerade der Traumjob oder ein Job vorbeigezogen ist. Häufig suchen die Menschen nur einen Job zum Leben, nicht zum Lieben.
Es gibt natürlich ausrechend Menschen mit so geringer Qualifikation dass sie froh sein dürfen überhaupt einen Job zu finden, aber diese findet man eher selten unter denen die solche Fragen stellen.
Ich bin der festen Überzeugung das ein Job passen muss, damit man sein Potential darin entfalten kann. Dies ist wichtig sowohl für den Arbeitnehmer als auch den Arbeitgeber. Man stelle sich vor jeder Arbeitnehmer wäre, weil er mit seinem Job vollkommen zufrieden ist und ihn liebt nur 5% produktiver – wo würde dies hinführen? Genau in ein Unternehmen, dass mehr Umsatz, mehr Gewinn macht nur mit den vorhanden Mitteln.
Daran sollten beide Seiten arbeiten, zum Wohle der Arbeitnehmer, der Arbeitgeber und der Unternehmen.
RT @danielrettig: Karrieretipp – Findet etwas, das Ihr liebt http://bit.ly/eLXLrf
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