Happa happa – Warum macht der Anblick von Essen hungrig?

Wollen Sie im neuen Jahr weniger essen? Dann sollten Sie es unbedingt vermeiden, selbst harmlose Fotos von Essen anzuschauen. Laut einer neuen Studie machen Bilder von Nahrungsmitteln nämlich erst recht hungrig – aus hormonellen Gründen.

Zugegeben, es klingt ziemlich banal: Wer weniger essen will, sollte um kulinarische Verlockungen einen großen Bogen machen. Restaurantbesuche sollten ausbleiben, die Stippvisite im Dönerladen ebenfalls. So weit, so klar. Doch das reicht noch lange nicht  – denn schon der Anblick von Fotos, auf denen Essen abgebildet ist, kann bereits Hunger auslösen. Wortwörtlich.

So lautet zumindest das Fazit einer neuen Studie von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München. Die Forscher um Petra Schüssler zeigten darin acht Männern unterschiedliche Fotos. Mal sahen sie leckere Speisen, mal nicht essbare Objekte. An verschiedenen Zeitpunkten nahmen ihnen die Wissenschaftler Blut ab. Der Sinn der Sache: Sie wollten die Konzentrationen verschiedener Hormone bestimmen, die an der Nahrungsaufnahme beteiligt sind.

Und siehe da: Wem das sprichwörtliche Wasser im Mund zusammenlief, bei dem kletterte gleichzeitig die Konzentration des Hormons Ghrelin. Dabei handelt es sich um ein so genanntes Eiweißhormon, das sowohl unser Essverhalten als auch körperliche Prozesse zur Nahrungsverwertung steuert.

Die Studie zeige erstmals, dass die Ausschüttung von Ghrelin auch durch äußere Faktoren gesteuert werde: „Unser Gehirn verarbeitet diese optischen Reize“, sagt Schüssler, „und ohne willentliche Kontrolle werden die körperlichen Prozesse gestartet, die unser Appetitempfinden steuern.“

Dieser Mechanismus könne dazu führen, bereits wenige Stunden nach dem Frühstück ein Stück Kuchen zu mampfen. Menschen mit Gewichtsproblemen sollten Bilder appetitlicher Lebensmittel demnach möglichst umgehen.

Quelle:
Petra Schüssler et al (2012). Ghrelin Levels Increase After Pictures Showing Food. In: Obesity (Silver Spring).

2 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert