Flirt-Vorteil – Männer mit Gitarren kommen bei Frauen gut an

„Wer Klavier spielt, hat Glück bei den Frauen“, sang einst Johannes „Jopi“ Heesters. Doch offenbar sind es vor allem Männer mit Gitarren, die bei Frauen gut ankommen. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine neue Studie.

Man nehme: Einen gutaussehenden, 20-jährigen Kerl, schicke ihn auf die Straße und lasse ihn Frauen anquatschen. Klingt seltsam, war aber der Versuchsaufbau einer neuen Studie des französischen Psychologen Nicolas Guéguen.

Sein männliches Versuchskarnickel sprach an einem sonnigen Samstagnachmittag 300 junge Frauen an. Allen gemein war: Sie waren etwa zwischen 18 und 22 und spazierten allein durch die Fußgängerzone.

Er ging also auf die Frauen zu, lächelte und sagte: „Hallo, mein Name ist Antoine. Ich möchte nur sagen, dass du wirklich hübsch bist. Ich muss heute Nachmittag arbeiten, aber vielleicht würdest du mir deine Telefonnummer geben? Dann würde ich dich später anrufen und wir könnten irgendwo etwas trinken gehen.“ Sie sehen schon: Eine harmlose, aber klassische Anmache.

Der Clou war allerdings: Guéguen hatte sich drei verschiedene Szenarien überlegt. Mal hielt der Mann in seinen Händen eine schwarze Akustikgitarre, mal eine schwarze Sporttasche, mal stand er mit leeren Händen da. Ob das etwas ausmachte? Unbedingt.

Mit Gitarre war er tatsächlich am erfolgreichsten. Dann bekam er in immerhin 31 Prozent der Fälle die Telefonnummer. Mit Sporttasche ergatterte er die Nummer nur zu 9 Prozent, ohne Utensilien zu 14 Prozent.

Guéguen hat dafür zwei Erklärungen. Entweder assoziieren Frauen mit einem Gitarrenspieler tatsächlich gute Genen und Fruchtbarkeit – oder sie verbinden damit womöglich Feinfühligkeit, Fleiß oder gar Intelligenz. Eigenschaften also, die bei der Partnerwahl durchaus von Vorteil sind.

Das Ergebnis des kuriosen Feldexperiments deckt sich zumindest mit einer anderen Studie. Israelische Forscher um Sigal Tifferet kreierten dafür im vergangenen Jahr zwei verschiedene Facebook-Profile. Jedes Mal war derselbe Mann zu sehen – mal mit Gitarre, mal ohne.

Nun schickte er 100 Studentinnen, die laut Eigenauskunft Single waren, eine Freundschaftsanfrage. Sie ahnen es schon? Richtig: Der Junge mit der Gitarre kam wesentlich besser weg. Er erhielt immerhin in 28 Prozent der Fälle eine Bestätigung oder eine Antwort – der ohne Klampfe bekam nur zu zehn Prozent positives Feedback.

Offenbar hatte Jopi Heesters also Recht. In seinem Lied hieß es nämlich weiter: „Weil die Herren, die Musik machen können, schnell erobern der Damen Vertrauen.“

Quellen:
Nicolas Guéguen, Sébastien Meineri und Jacques Fischer-Lokou (2013). Men’s music ability and attractiveness to women in a real-life courtship context, Psychology of Music.

Sigal Tifferet, Ofir Gaziel und Yoav Baram (2012). Guitar Increases Male Facebook Attractiveness: Preliminary Support for the Sexual Selection Theory of Music. Letters on Evolutionary Behavioral Science, Band 3, Nummer 1.

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