Das Konformitätsexperiment reloaded – Die Entstehung von Gruppenzwang

Die Entstehung von Gruppenzwang geht zurück auf ein Experiment des Psychologen Solomon Asch aus dem Jahr 1951. Vor einigen Jahren konnte ein US-Professor zeigen: Das Prinzip funktioniert auch heute noch.

Schauen Sie sich diese vier Linien genau an. Welche Linie ist genau so lang wie Linie X – A, B oder C? Klingt simpel – ist es aber nicht. Denn Ihre Antwort hängt davon ab, ob Sie sie alleine geben oder andere Leute bereits vor ihnen eine Antwort kundgetan haben. Das fand der US-Psychologe Solomon Asch in seinem Konformitätsexperiment im Jahr 1951 heraus.

Er ließ eine Versuchsperson einen Raum betreten, in dem bereits eine Gruppe saß. Dieser Person sagte Asch, dass es sich bei dieser Gruppe um andere freiwillige Teilnehmer handele. In Wahrheit hatte Asch die gesamte Gruppe jedoch vorher eingeweiht. Dann zeigte Asch allen Personen das Bild.

Die Teilnehmer sollten nun schätzen, welche der drei Vergleichslinien dieselbe Länge wie Linie X hat – was bei genauem Hinsehen nicht allzu schwer fällt. Zunächst sollten die Vertrauten von Asch ihre wahre Einschätzung in der Gruppe äußern. In diesem Fall gab die Versuchsperson fast immer die richtige Antwort.

Zwölf Mal stimmte die Gruppe jedoch absichtlich falsch ab. Und was passierte? Das Gruppenurteil beeinflusste die Versuchsperson erheblich. Durchschnittlich passte sie sich in jedem dritten Fall der Mehrheit an.

Der US-Psychologe Anthony Pratkanis hat Aschs Experiment nun wiederholt – mit erstaunlichem Ergebnis. Achten Sie besonders auf die Person im blauen Fußballtrikot…

Und hier die Originalstudie aus dem Jahr 1951.

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