Das Konformitätsexperiment – so entsteht Gruppenzwang

Schauen Sie sich diese vier Linien genau an. Frage: Welche Linie ist genau so lang wie Linie X – Linie A, B oder C? Klingt einfach – ist es aber nicht. Denn Ihre Antwort hängt davon ab, ob Sie sie alleine geben oder andere Leute bereits vor ihnen eine Antwort gegeben haben. Das fand der US-Psychologe Solomon Asch in seinem Konformitätsexperiment bereits im Jahr 1951 heraus.

Er ließ eine Versuchsperson einen Raum betreten, in dem bereits eine Gruppe saß. Der Versuchsperson sagte Asch, dass es sich bei dieser Gruppe um andere freiwillige Teilnehmer handele. Allerdings hatte Asch die gesamte Gruppe vorher eingeweiht, sie waren seine Komplizen.

Dann zeigte Asch allen obiges Bild. Jetzt sollten die Teilnehmer schätzen, welche der drei Vergleichslinien dieselbe Länge wie Linie X hat – was bei genauem Hinsehen nicht allzu schwer fällt. Zunächst sollten die Vertrauten von Asch ihre wahre Einschätzung in der Gruppe äußern. In diesem Fall gab die Versuchsperson fast immer die richtige Antwort.

Zwölf Mal stimmte die Gruppe jedoch falsch ab – natürlich absichtlich. Und was passierte? Das Gruppenurteil beeinflusste die Versuchsperson erheblich. Durchschnittlich passte sie sich in jedem dritten Fall der Mehrheit an.

In dem Video sieht man sehr deutlich, dass die Versuchsperson ganz erhebliche Zweifel an ihrer Antwort hat – und trotzdem beugt sie sich der Mehrheit. So entsteht Gruppenzwang.

12 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert