Blogger stellen sich vor: Roland Kopp-Wichmann

Das englische Psychologie-Blog Research Digest interviewt seit kurzem bekannte englischsprachige Blogger. Besser gut kopiert als schlecht selbst gemacht – daher stelle ich ab heute die Köpfe hinter deutschen Psychologie-Blogs vor. Den Auftakt macht Roland Kopp-Wichmann vom Persönlichkeits-Blog.

1. Wann haben Sie mit Ihrem Blog angefangen und warum?
Mit dem Persönlichkeits-Blog habe ich im Juni 2005 begonnen – eigentlich aus Neugier und weil ich dem Internet gegenüber sehr aufgeschlossen bin. Damals schrieb ich aber noch sehr sporadisch und eher kurze Beiträge.

2. Was bringt Ihnen das Bloggen?
Eine ganze Menge. Zum einen habe ich dadurch die Lust am Schreiben wiederentdeckt. Bloggen ist für mich wie das Schreiben einer Kolumne. Man schreibt über ein bestimmtes Thema in einem bestimmten Stil und bekommt mit der Zeit eine gewisse Lesergemeinde. Das Beste ist das unmittelbare Feedback. Keine Stunde, nachdem ein Beitrag hochgeladen ist, gibt es auf Twitter die ersten Tweets. Meist kommen auch bald erste Kommentare auf dem Blog – ähnlich wie Leserbriefe, nur viel schneller. Da ich fast auf jeden Kommentar antworte, entwickeln sich manchmal auch kleine und größere Diskussionen – auch unter den Lesern. Die meisten Kommentare gab es bisher auf zwei Beiträge, die das Thema „Seitensprung und Affären“ und „Schläge in der Kindheit“ hatten. Gebracht hat mir das Bloggen auch den Kontakt zu einer Lektorin vom Kreuz-Verlag, mit der ich bis jetzt zwei Bücher veröffentlicht habe. Der dritte Nutzen ist das Selbstmarketing. Ein Großteil meiner Seminarteilnehmer und Coaching-Klienten erfährt über mich zum ersten Mal durch den Blog.

3. Wie kommen Sie auf die Ideen für Ihre Beiträge?
Neben den üblichen Nachrichtenmagazinen lese ich regelmäßig Brand Eins, Psychologie Heute und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Von deren Artikeln lasse ich mich öfters inspirieren. Auch Blogleser haben mir schon Themen-Vorschläge gemacht. Und oft sind es einfach Fragen, die mich persönlich umtreiben. Das Bloggen ist dann der Vorwand, mich intensiver damit zu befassen und etwas darüber zu schreiben – also eine Art lautes Denken.

4. Haben Sie einen Tipp für andere Psychologie-Blogger?
Unter einem Psychologen stellen sich die meisten Menschen ja jemanden vor, der entweder mittels einer Studie Trivialitäten beweisen will oder verquaste Meinungen über alles Mögliche von sich gibt. Wir Psychologen haben kein gutes Image und daran sollten wir arbeiten. Ich versuche deshalb in meinem Blog, Beobachtungen und Probleme aus psychologischer Sicht darzustellen – und das möglichst unterhaltsam. Meine Tipps sind ziemlich marketinglastig: 1. Suchen Sie sich eine gute Marktnische. 2. Schreiben Sie mit Leidenschaft und Humor. 3. Entwickeln Sie Ihren ganz persönlichen Stil. 4. Schreiben Sie lange Artikel, die man trotzdem bis zum Schluss liest. Jedenfalls ist das mein Blog-Rezept und es hat sich in meinem Fall bewährt.

5. Welche anderen Psychologie-Blogs lesen Sie regelmäßig? (maximal fünf)
Reine Psychologie-Blogs lese ich gar nicht. Meine Spezialität ist ja der Grenzgang zwischen den Themen Beruf, Partnerschaft und Persönlichkeitsentwicklung. Deshalb lese ich gerne Blogs, die mich in dieser Hinsicht inspirieren. Dazu gehören: Förster&Kreuz, Karrierebibel, Mensch&Chance. Um als Blogger noch besser zu werden, lese ich regelmäßig Copyblogger und Problogger.

7 Kommentare

  1. Danke für den Artikel über den Persönlichkeitsblog von Koop, der mir bekannt ist. Ich lese dort immer wieder mal gern und finde die Einsichten hier umso interessanter.

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