Adventskalender (6): Frauen sollten ihren Mädchennamen behalten

Etwa 80 Prozent der deutschen Frauen nehmen bei der Hochzeit den Nachnamen ihres Ehemannes an. Ein Fehler – zumindest aus finanzieller Sicht, wie eine niederländische Studie in diesem Jahr zeigte.

Wissenschaftler um Marret Noordewier von der Uni Tilburg werteten für ihre Untersuchung (.pdf) verschiedene Langzeitstudien mit mehreren Tausend Teilnehmern aus. Ihr Fazit: Ehefrauen, die den Nachnamen des Gatten annehmen, wird von ihrer Umwelt nicht nur weniger Unabhängigkeit, geringere Intelligenz und weniger Ehrgeiz unterstellt. Schlimmer noch: Sie verdienen angeblich auch weniger.

Noordewier und Co. behaupteten sogar, diesen Nachteil in Zahlen ausdrücken zu können. Demnach verdient eine Frau, die ihren eigenen Nachnamen behält, pro Monat exakt 861,21 Euro mehr als eine, die den Namen ihres Mannes annimmt. Auf das gesamte Berufsleben bezogen belaufe sich dieser Unterschied auf genau 361.708,20 Euro.

9 Kommentare

  1. @I.Hannemann: Danke für die Anregung! Ich versuche auch meist, das Ergebnis zu interpretieren – aber beim Adventskalender habe ich mich vor allem auf das Resultat konzentriert.

  2. @anna nyon: ich stimme zu. Hier muss man m. E. u.a. zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden. Viele Frauen haben sich bereits vor der Hochzeit beruflich „einen Namen gemacht“, und wollen den deshalb behalten. Die haben aber schon vorher mehr verdient als der Durchschnitt.

    BTW: Ich mag diese Website, aber Studien vorzustellen ist das eine, sie zu interpretieren das andere. Erst durch die Interpretation der Ergebniss lassen sich Rückschlüsse ziehen und Hilfe für den Alltag gewinnen. Das kommt mir bei der Alltagsforschung oft zu kurz.

  3. Daraus, dass eine Korrelation zwischen einem höheren Verdienst und dem Behalten des Mädchennamens besteht kann man aber nicht schließen, dass Frauen ihren Mädchennamen behalten sollten und dann dadurch mehr Geld verdienen würden.

    Ebenso ist es übrigens falsch, dass die Feuerwehr schuld an Bränden ist, weil sie oft dort zu finden ist wo es brennt 😉

    Ok, wahrscheinlich ist so etwas in der Art ein häufiger Einwand auf dieser Seite. Ich hab die Studie auch nicht gelesen und vielleicht argumentiert die Studie in dem Punkt auch viel sauberer…

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