Adventskalender (4): Gerüche beeinflussen unser Verhalten

Lieben Sie auch den Geruch von frisch gerösteten Mandeln, Glühwein und Zimt? Wundern Sie sich, warum Sie auf Weihnachtsmärkten so viel Geld ausgeben? Seit diesem Jahr wissen wir: Bestimmte Gerüche machen uns großzügig.

Ein Team von Psychologen um Katie Liljenquist von der Brigham Young Universität konstruierte für eine Studie ein Spiel mit 28 Freiwilligen.

Diesen erzählten die Wissenschaftler folgende Geschichte: Eine andere Person habe frei über vier US-Dollar verfügen können und sich dazu entschieden, die gesamte Summe den Teilnehmern zu schenken. Die Summe sei auf 12 Dollar aufgestockt worden. Nun dürften die Teilnehmer entscheiden, wie viel sie der unbekannten Person zurückschenken.

Im Schnitt gaben die Freiwilligen mickrige 2,81 US-Dollar ab – wenn der Raum geruchsneutral war. Hatten die Wissenschaftler den Raum vorab jedoch mit einem Zitrusduft parfümiert, erhöhte sich diese Summe schlagartig auf 5,33 US-Dollar.

In einem zweiten Experiment sollten 99 Personen entscheiden, ob sie an einer Benefizveranstaltung teilnehmen wollten. Das Ergebnis war dasselbe: Diejenigen im parfümierten Raum waren eher zur Teilnahme bereit – und sie spendeten vier Mal so häufig Geld für den guten Zweck. Saubere Gerüche führten demnach zu ethisch einwandfreierem Verhalten – und zu mehr Großzügigkeit.

Man lerne: Offenbar wirkt sich auch die olfaktorische Wahrnehmung auf unser Verhalten aus. Und vielleicht ist das einer der Gründe, warum wir beim Duft von Glühwein und Zimt so gerne unser Portmonnaie öffnen.

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