10 psychologische Fakten über Männer – Teil 2

Gestern habe ich mich ja bereits der Psychologie des Mannes gewidmet, heute gibt es Teil 2: Zehn psychologische Fakten über Männer im Privatleben.

Finanziell abhängige Männer gehen öfter fremd: Mittlerweile kommt es in Partnerschaften häufiger vor, dass die Frau das meiste Geld verdient, während der Mann zu Hause bleibt. Glaubt man Christin Munsch von der Cornell Universität, erhöht das jedoch die Gefahr eines Seitensprungs. Für ihre aktuelle Untersuchung befragte sie 1024 Männer und 1559 Frauen in den USA im Alter von 18 bis 28 Jahren. Dabei bemerkte sie einen deutlichen Unterschied: Je mehr der Mann finanziell auf seine Frau angewiesen war, desto wahrscheinlicher war ein Seitensprung. Hatte der Mann kein eigenes Einkommen, wurde er fünfmal so häufig untreu wie ein Mann, die genauso viel verdiente wie seine Frau. Am treuesten seien Männer, deren Frauen 75 Prozent ihres Einkommens verdienten. Munsch spekuliert, dass ein geringeres Einkommen viele Männer unglücklich macht, da sie ihre traditionelle Rolle als Hauptverdiener nicht ausfüllen können – und diese emotionale Schieflage versuchten sie durch einen Seitensprung zu korrigieren

Kleine Männer sind eifersüchtiger: Der russische Präsident Dmitri Medwedew ist 1,62 Meter groß. Nach Untersuchungen von Abraham Buunk von der Uni Groningen macht ihn das geradezu prädestiniert für Eifersucht. Der niederländische Psychologieprofessor will herausgefunden haben: Je kleiner der Mann, desto eifersüchtiger ist er. Buunk befragte für seine Studie 549 Männer und Frauen in Spanien und den Niederlanden. Dabei stellte er einen bemerkenswerten Zusammenhang fest: Große Männer waren weitaus weniger empfänglich für Eifersucht als kleinere.

Männer können mit einem schönem Auto beeindrucken: Man mag es ja kaum glauben, aber ein schickes Auto macht einen Mann tatsächlich attraktiv. Das zumindest resümierten Michael Dunn und Robert Searle von der Uni Cardiff in diesem Jahr. Für ihre Studie fingen sie in der Innenstadt Hunderte von Passanten ab und zeigten ihnen das Foto eines Mannes und einer Frau am Steuer eines Wagens. Einmal saß die Person in einem Ford Fiesta, das andere Mal in einem Bentley Continental. Sie ahnen es vermutlich: Am Steuer des Luxussportwagens bekam der Mann wesentlich höhere Bewertungen -übrigens im Gegensatz zur Frau. Sie konnte durch das schöne Auto keine Punkte gutmachen.

Rote Kleidung macht Männer attraktiv: Haben Sie bald ein Date? Oder hätten gerne mal wieder eins? Dann sollten sie demnächst vielleicht rot tragen. Zu diesem Schluss kommt zumindest Andrew Elliot von der Universität von Rochester, der für seine aktuelle Studie (.pdf) verschiedene Experimente konzipierte. In einem zeigte er beispielsweise 25 Männer und 32 Frauen das Schwarz-Weiß-Foto eines Mannes in Poloshirt – wobei der Bilderrahmen einmal weiß und einmal rot war. Als die Teilnehmer dann auf einer 9-Punkte-Skala die Attraktivität des Mannes beurteilen sollten, bewerteten Frauen den Mann auf dem rot gerahmten Bild mehr als einen Punkt höher als auf dem weiß gerahmten. In weiteren Experimenten fanden Frauen Männer in rotem T-Shirt sexuell attraktiver oder sprachen ihnen machtvollere Position zu.

Auch blinde Männer bevorzugen Frauen mit Kurven: Die Aufgabe war denkbar einfach. Johan Karremans von der Radboud-Universität in Nimwegen forderte die Teilnehmer seiner aktuellen Studie dazu auf, die Rundungen weiblicher Puppen zu bewerten. Das Besondere: Bei den Figuren variierten Taillen- und Hüftumfang. Und: Karremans gewann auch Blinde für sein Experiment. Die Probanden ohne Augenlicht durften die Figuren anfassen, während die Blinden nur nach Augenmaß urteilten. Ergebnis: Auch blinde Männer bevorzugen Frauen mit einer so genannte Sanduhr-Silhouette – also einer schmalen Taille, aber einer breiten Hüfte. Womöglich liegt das in der Evolution begründet – denn einerseits ist Bauchfett gesundheitsschädlicher als Fett an Hüften und Beinen. Andererseits heben sich Frauenkörpern mit ausgeprägten Kurven deutlicher von Männern ab.

Bei Hunger finden Männer kräftigere Frauen attraktiv: Beeinflusst das Wohlbefinden eines Mannes, welche Frau er anziehend findet? Ein klares Ja, meinen Leif Nelson von der Stanford-Universität und Evan Morrison von der Universität von New York. Für ihre Studie ließen sie 1170 Studenten verschiedene Tests durchlaufen. Im ersten Teil wollten die Wissenschaftler herausfinden, ob die eigene finanzielle Situation die Vorlieben der Probanden beeinflusste. Daher weckten sie bei den Freiwilligen das Gefühl, im Vergleich zu anderen entweder über sehr viel oder sehr wenig Geld zu verfügen. Danach sollten die Teilnehmer angeben, welches Körpergewicht sie bei einem Partner als ideal empfanden. Und siehe da: Männliche Teilnehmer, die sich arm fühlten, gaben als Idealgewicht für ihre Partnerin höhere Werte an als ihre vermeintlich wohlhabenden Kommilitonen. In einem zweiten Experiment befragten sie Studenten vor und nach einer Hauptmahlzeit, wie hungrig sie sich gerade fühlten und wie sie sich ihre Traumfrau vorstellten. Wieder bevorzugten hungrige Probanden schwerere Frauen. Man lerne: Selbst kurzfristige emotionale Veränderungen beeinflussen unsere individuellen Vorlieben.

Das Gesicht lässt Männer dominant wirken: In einer aktuellen Studie ließ Karel Kleisner von der Charles Universität in Prag 62 Freiwillige die Gesichter von 40 Männern und 40 Frauen bewerten – und zwar im Hinblick auf deren Dominanz und Attraktivität. Dabei empfanden die Teilnehmer Männer mit braunen Augen stets viel dominanter als solche mit blauen Augen. Bei den Frauen hatte die Augenfarbe keine Auswirkungen auf die Bewertung. Danach veränderte Kleisner am Computer die Bilder und gab den Braunäugigen blaue Augen – und umgekehrt. Nun sollten andere Personen die frisierten Fotos bewerten. Was passierte? Wieder wurden dieselben Personen als dominant empfunden. Offenbar lag es also nicht an den braunen Augen, sondern an bestimmten Gesichtsmerkmalen, die mit braunen Augen einhergehen – beispielsweise ein breiteres Kinn oder dickere Augenbrauen.

Männer lassen sich von schönen Frauen beeinflussen: Beim Anblick einer hübschen Frau vergessen Männer das Hier und Jetzt. Eine Binsenweisheit? Vielleicht – aber eine mit wahrem Kern, wie Margo Wilson und Martin Daly von der McMaster-Universität in Ontario in ihrer Studie im Jahr 2004 bewiesen. Zunächst stellten sie 96 Männern und 113 Frauen vor die Wahl: Sie konnten sich entweder für eine kleine Geldsumme am nächsten Tag oder eine größere in fernerer Zukunft entscheiden. Eindeutiges Ergebnis: Alle wählten die zweite Option. Doch dann zeigten die Wissenschaftler den Probanden Bilder von attraktiven und weniger attraktiven Frauen und Männern sowie von schönen und hässlichen Autos. Nun sollten sie sich wieder entscheiden – ein wenig Geld morgen oder viel Geld in der Zukunft. Verblüffend: Nun entschied sich die Mehrzahl der Männer nach dem Anblick schöner Frauen für das schnelle Geld.

Männer schließen schnell auf sexuelles Interesse: Es soll ja Männer geben, die schon nach einer kurzen Unterhaltung mit einer Frau davon ausgehen, dass diese sexuell an ihnen interessiert sei. Ein US-Forscherteam um Maurice Levesque von der Universität von Connecticut konnte das im Jahr 2006 nachweisen. In ihrer Studie unterhielten sich die 86 Freiwilligen fünf Minuten lang mit einer unbekannten Person. Danach sollten sie das Gegenüber bewerten, und zwar einerseits auf Charaktereigenschaften wie Schüchternheit und Gesprächigkeit, andererseits auf sexuelle Eigenschaften, etwa wie sexy oder verführerisch die Person war. Und siehe da: Männer beurteilten nicht nur sich selbst und ihre Gesprächspartnerinnen als verführerischer und sexuell attraktiver. Sie interpretierten freundliches Verhalten auch eher als sexuelles Interesse.

Männer sollten geschmeidig tanzen: Spätestens seit dem Filmklassiker „Dirty Dancing“ gelten gute Tänzer als attraktiv. Doch wie genau sollte Mann sich auf dem Parkett anstellen? Nick Neave von der Northumbria Universität kommt in einer aktuellen Studie zu einer überraschenden Erkenntnis: Es kommt vor allem auf das rechte Knie und die Bewegungen des Rumpfes an. Zunächst wurden 19 Männer zwischen 18 bis 35 mit einer 3-D-Kamera gefilmt, während sie auf einen einfachen Rhythmus tanzten. Danach übertrug Neave die Bewegungen am Computer auf gesichtslose, weiße Figuren. Nun ließ er 35 Frauen den Computermännchen beim Tanzen zusehen und ihre Bewegungen bewerten. Fazit: Frauen stehen besonders auf weite Bewegungen von Kopf, Hals und Torso. Männer sollten den Kopf möglichst variabel gegengleich zum Rumpf verdrehen, den Rumpf abwechslungsreich und raumgreifend beugen und strecken sowie ihr rechtes Knie eher schnell bewegen.

Hier ein Video der Studie:

21 Kommentare

  1. […]Die Probanden ohne Augenlicht durften die Figuren anfassen, während die Blinden nur nach Augenmaß urteilten. […]
    Verstehe ich den Unterschied zwischen „ohne Augenlicht“ und „Blind“ nicht oder hat sich da ein Fehler eingeschlichen?

    Danke.

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