Wie Restaurants uns manipulieren

Waren Sie vor kurzem in einem Restaurant essen? Oder haben sich bei Starbucks einen Kaffee geholt? Oder bei McDonald’s einen Burger? Die Chancen stehen gut, dass sie währenddessen manipuliert wurden. In den USA erscheint in der kommenden Woche ein Buch des Autors William Poundstone, der sich mit den Manipulationen beschäftigt, denen wir in Restaurants und Fast-Food-Ketten ausgesetzt sind. Hier einige Beispiele aus Poundstones Werk:

Beispiel Starbucks: Laut Poundstone macht sich die Kaffee-Kette die „Rule of three“ zunutze. Starbucks bietet seine Getränke in drei Größen an: „Tall“, „Grande“ und „Venti“. Der US-Professor Itamar Simonson erfand in einer Studie den Begriff der „Extremeness aversion“: Bei drei Alternativen schrecken wir davor zurück, die Extreme zu wählen und nehmen stattdessen die mittlere Variante – und somit nicht die günstigste.

Beispiel Fast-Food-Ketten: Nehmen Sie bei McDonald’s auch gerne ein Menü? Klar, ist ja auch günstiger – die Kombination aus Burger, Pommes Frites und Getränk kostet nur wenige Cent mehr als Burger und Getränk allein. Ein unwiderstehliches Angebot. Doch laut Poundstone gibt es noch einen weiteren Grund für solche Menüs: Sie sorgen für Verwirrung. Oder können Sie noch genau auseinanderhalten, wie viel der Burger und das Getränk kostet? Eben. Und all zu sehr anstrengen will man sich geistig ja nicht. Daher ist Poundstone auch davon überzeugt, dass es den Fast-Food-Ketten überhaupt nicht schadet, wenn sie die Kalorienanzahl auf die Karte schreiben müssen. Denn wir könnten ohnehin nur eine begrenzte Anzahl von numerischen Informationen aufnehmen – und wenn wir uns auf die Kalorienanzahl konzentrieren, achten wir weniger auf die Preise.

Beispiel Speisekarten: Poundstone zitiert in seinem Buch den Berater Brandon O’Dell. Er empfiehlt Restaurantbesitzern, die Preise auf keinen Fall in geraden Spalten aufzulisten – dann wähle der Kunde einfach das billigste Essen. Außerdem verzichten viele Restaurants in ihren Karten darauf, kleine Pünktchen zu benutzen, um die einzelnen Speisen (links) mit den Preisen (rechts) zu verbinden. Denn so würde der Kunde das leckere Essen nicht gleich mit den Preisen in Verbindung setzen.

13 Kommentare

  1. Super Beitrag was die Marketingverantwortlichen mit unserer Phyche alles so machen können.
    Genau mein Thema getroffen,worüber ich im meinem Gastrofuture.blogspot.de berichte. Danke für die Anregung

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