Mamma mia – Mütter sind wichtiger für unser Glück als Väter

Der Muttertag ist zwar erst in etwa vier Wochen – doch schon jetzt zeigt eine neue Studie den Einfluss unserer Eltern auf unser Lebensglück. Demnach wirken sich die Gefühle unserer Mütter stärker aus als jene von Vätern.

Britische Wissenschaftler um den Ökonomieprofessor John Ermisch von der Universität von Essex widmen sich derzeit in einer umfassenden Langzeitstudie seit 1991 dem Leben von 40.000 britischen Haushalten. Auf der Homepage des Projekts namens „Understanding Society“ haben sie jetzt erste Ergebnisse veröffentlicht – darunter auch eine Studie (.pdf), die sich dem Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit von Müttern und Vätern einerseits und dem Glücksgefühl der Kinder andererseits widmet.

Dafür werteten Ermisch und Co. die Aussagen von knapp 5400 Männern, 6400 Frauen und 1300 Kindern im Alter zwischen 10 und 15 Jahren aus. Fazit: Die Zufriedenheit der Kinder hängt stärker vom Glück der Mutter ab als von dem des Vaters. Gaben die Mütter zu Protokoll, in ihrer Partnerschaft „vollkommen glücklich“ zu sein, ging das 73 Prozent der Kinder genauso. Schwebten die Väter im siebten Himmel, betraf das nur etwa 65 Prozent ihrer Kinder. Umgekehrt galt: Waren die Mütter unzufrieden mit ihrer Beziehung, empfanden nur 55 Prozent der Kinder Glück und Zufriedenheit mit ihrer familiären Situation.

Über die Ursachen für dieses Ergebnis machen die Forscher leider keine Angaben. Doch auch wenn der Unterschied nicht fundamental groß zu sein scheint, wirken sich die Glücksgefühle der Mutter stärker auf das Kind aus als jene des Vaters.

„Was man von der Mutter hat, das sitzt fest und lässt sich nicht ausreden“, sagte einst der deutsche Dichter Wilhelm Raabe. Wie ich vor einigen Monaten bereits geschrieben habe, ist der Einfluss der Mutter enorm hoch – fehlende Mutterliebe führt beim Nachwuchs nämlich zu echten Problemen: Wer als Kind keine Bindung zu seiner Mutter verspürt, leidet darunter oft ein Leben lang – das gilt besonders für Jungen.

Zu diesem Ergebnis kam Pasco Fearon, Psychologe an der britischen Universität von Reading, in einer Metastudie im Jahr 2010. Dafür analysierte er 69 Untersuchungen mit knapp 6000 Kindern unter zwölf Jahren. Ergebnis: Entwickelte eine Mutter in den ersten Lebensjahren des Sohnes keine sichere Bindung zu ihm, sind bei ihm spätere Verhaltensprobleme wie Aggressionen oder Feinseligkeiten anderen Menschen gegenüber erheblich wahrscheinlicher.

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