Haben Sie das Zeug zum Arzt?

Laut einer Umfrage der Ruhr-Universität Bochum ist „Medizin studieren Sadismus“. Wer schafft das langjährige Studium, wer nicht? Laut einer neuen Studie der Universität von Minnesota entscheidet über den Erfolg vor allem die Persönlichkeit der Studenten.

Der Psychologieprofessor Deniz Ones verfolgte sieben Jahre lang mit zwei Kollegen den Werdegang von mehr als 600 belgischen Medizinstudenten, um herauszufinden, ob und inwieweit Persönlichkeitsmerkmale zählen. Er identifizierte drei essenzielle Charaktereigenschaften. Am Anfang des Studiums schnitten vor allem die Studenten gut ab, die besonders gewissenhaft waren – wohl deshalb, weil Medizinstudenten in den ersten Semestern vor allem Fakten auswendig lernen müssen. Besonders extrovertierte Studenten waren anfangs hingegen im Nachteil – vielleicht weil sie es mit dem Auswendiglernen nicht so genau nahmen.

Doch mit zunehmendem Verlauf des Studiums wurden zwischenmenschliche Aspekte immer wichtiger – vor allem beim Kontakt mit Patienten. Nun schnitten auch die extrovertierten und uneigennützigen Studenten gut ab. Wer diese drei Eigenschaften nicht hatte, tat sich wesentlich schwerer und erhielt schlechtere Noten.

Laut Deniz Ones ist die Studie vor allem für medizinische Fakultäten relevant – denn die Ergebnisse zeigten, wie wichtig es sei, bei der Zulassung von Studenten auch Charaktereigenschaften zu beachten. Damit das Studium nicht zur völligen Qual wird.

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