Die Macht der Gewohnheit – Studenten setzen sich meist auf denselben Platz

In jedem von uns hockt ein Gewohnheitstier – und das verteidigt seine Routinen, oft ohne dass wir es merken. Ein italienischer Professor hat kürzlich herausgefunden: Diese Eigenart lässt sich sogar in Hörsälen beobachten.

Marco Costa, Psychologieprofessor an der Universität Bologna, montierte für seine Studie mit dem schönen Titel „Territorial Behavior in Public Settings“ Kameras in den Decken zweier Räume seiner Hochschule. Diese hielten vier Wochen lang fest, auf welchen Sitzen die Studenten in der Vorlesung Platz nahmen.

Danach analysierte Costa die Sitzmuster der insgesamt 78 Studenten – 47 in Raum A, 31 in Raum B. Und siehe da: Die Studenten entwickelten interessante Rituale. In Raum A setzten sie sich in knapp 48 Prozent der Fälle auf ein und denselben Platz – und zwar in jeder Vorlesung! In Raum B beobachtete Costa dieses Verhalten in knapp 30 Prozent der Fälle.

Mehr noch: In Raum A wählten die Studierenden in 77 Prozent aller Vorlesungen entweder exakt denselben Platz oder aber den Sitz direkt daneben. In Raum B lag diese Quote bei 66 Prozent. Im Schnitt entschieden sie sich also in fast drei Viertel aller Vorlesungen für denselben oder den Nebenplatz.

Besonders kurios: Beide Hörsäle verfügten über fast doppelt so viele Plätze – doch die Studenten ignorierten sie meist und nutzten aus reiner Routine nur etwa drei Prozent aller Sitze. Die Macht der Gewohnheit eben.

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