Der Farmville-Boom – psychologisch erklärt

Kennen Sie Farmville? Es handelt sich um ein Spiel bei Facebook. Wem Farmville nichts sagt: Vereinfacht gesagt geht es darum, seine eigene kleine Farm zu pflegen – also Getreide zu ernten, Gemüse anzupflanzen und Tiere zu füttern. Je besser man das macht, desto mehr Punkte bekommt man. Was man sich davon kaufen kann? Ehrlich gesagt nichts.

Es kommt sogar noch besser: Der Hersteller von Farmville, das Unternehmen Zynga, setzt derzeit etwa 100 Millionen US-Dollar pro Jahr um. Einer der Gründe: Nutzer geben echtes Geld dafür aus, sich bei Farmville bestimmte Dinge zu kaufen. Da stellt sich die Frage: Warum?

Natürlich könnte man den Farmville-Trend als Internet-Phänomen abtun – doch dahinter steckt nach Aussage der Marketing-Expertin Jenny Darroch hauptsächlich reine Psychologie. Und zwar über 70 Jahre alte. Bereits 1938 erstellte der US-Psychologe Henry Murray eine Liste mit 27 psychisch bedingten Bedürfnissen des Menschen. Diese spielen sich laut Murray hauptsächlich im Unterbewusstsein ab. Und zwei davon erklären den heutigen Farmville-Boom.

Einerseits der Wunsch nach Zugehörigkeit – bei Farmville kann man nicht nur befreundeten Bauern auf deren Farm aushelfen, sondern auch durch Fleiß immer höhere Auszeichnungen einheimsen. Zum anderen spielt bei Farmville das Bedürfnis nach Verspieltheit eine Rolle – es erfordert schließlich weder geistige noch körperliche Höchstanstrengungen, seine Figur über den virtuellen Acker zu steuern.

Diese beiden Bedürfnisse verspüren offenbar viele der Facebook-Mitglieder – mittlerweile spielen Farmville über 68 Millionen Menschen.

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