Ihr Nachname ist Kaiser, König oder Ritter? Dann haben Sie in Deutschland größere Chancen auf eine Position mit Führungsverantwortung. Das behaupten zumindest zwei Forscher in einer neuen Studie.
„Namen – damit hat es eine sehr geheimnisvolle Bewandtnis“, meinte der amerikanische Schriftsteller John Steinbeck. „Ich bin mir nie ganz klar darüber geworden, ob der Name sich nach dem Kinde formt, oder ob sich das Kind verändert, um zu dem Namen zu passen.“
Laut einer neuen Studie, die demnächst im Fachjournal „Psychological Science“ erscheint, hat der Nachname eines Menschen tatsächlich weitreichende Folgen.
Raphael Silberzahn (Universität von Cambridge) und Eric Luis Uhlmann (HEC Paris) nutzten dafür das Internet-Netzwerk Xing. Dort verraten die Mitglieder nicht nur ihren Namen, sondern machen auch berufliche Angaben – unter anderem darüber, ob sie eine Position mit oder ohne Führungsverantwortung haben.
Die beiden Wissenschaftler analysierten knapp 223.000 Xing-Mitglieder. Dabei konzentrierten sie sich auf jene Profile, deren Nachname nobel und edel klingt. Darunter: Baron, Edler, Fürst, Graf, Kaiser, König, Markgraf oder Ritter. Mit anderen Worten: Namen, die einen aristokratischen Würdenträger oder Herrscher bezeichnen.
Diese verglichen sie nun mit jenen Mitgliedern, deren Nachname an nicht-akademische oder Handwerks-Berufe wie Koch, Bäcker, Fischer oder Müller erinnerte.
Und siehe da: Der Name war tatsächlich Programm. Jene Nutzer mit Nachnamen wie König oder Kaiser hatten wesentlich häufiger eine Führungsposition als der Durchschnitt. Jene Mitglieder, die auf Namen wie Bauer oder Schäfer hörten, waren auf der Chefetage unterrepräsentiert.
Ein Zufall? Daran mag Raphael Silberzahn nicht so recht glauben. Er hält es für denkbar, dass die Bedeutung eines Nachnamens unbewusst beeinflusst, wie eine Person wahrgenommen wird. Vereinfacht gesagt: Herr Kaiser oder Herr König klingt nun mal besser, respekteinflößender und vielleicht auch kompetenter – und damit steigen die Chancen auf Führungsverantwortung.
Der Wissenschaftler warnt jedoch selber davor, die Studie überzubewerten. Für den Nachweis einer Ursache-Wirkung Beziehung bedürfe es weiterer Studien. Allerdings könne es nun mal gut sein, dass die Wahrnehmung anderer Menschen auch von Einflüssen geprägt ist, die streng genommen gar nichts mit deren Kompetenz zu tun haben. Wie zum Beispiel ihrem Nachnamen.
Quelle:
Raphael Silberzahn und Eric Luis Uhlmann (2013). It Pays to Be Herr Kaiser: Germans With Noble-Sounding Surnames More Often Work as Managers Than as Employees. Psychological Science
Interessante Studie! NIcht umsonst heißt es „Nomen est Omen“. Das gesprochene Wort, in diesem Fall der Name, hat einen prägenden Einfluss auf den Träger. Zum Einen wohl durch die Bewertung bestimmter Begriffe, die archetypisch gesehen über das kollektive Unbewusste Assoziationen hervorrufen, zum Anderen durch die Schwingungsenergie, mit der sich die Namensanalyse befasst.