Fantastisch! 1000 alltägliche Dinge, die uns glücklich machen

Am 14. März erscheint die deutsche Übersetzung des US-Bestsellers: „Fantastisch! 1000 alltägliche Dinge, die uns glücklich machen“. Hier gibt es schon heute einen exklusiven Einblick in das Buch – und fünf Exemplare zu gewinnen:

Wie alles angefangen hat

Das Polareis schmilzt, Hurrikane fegen über die Meere hinweg, überall auf der Welt wüten Kriege, und auf dem Arbeitsmarkt sieht es auch nicht gerade rosig aus.

Brr!

Ganz schön ungemütlich da draußen. Deshalb rief ich in einer kühlen Frühlingsnacht eine kleine Website namens »1000 fantastische Dinge« ins Leben, die bald willkommene Abwechslung in meinen geregelten, eintönigen Alltag brachte.

Ich hätte nie geglaubt, dass etwas dabei herauskommen könnte, wenn man über den Geruch von Benzin schreibt oder darüber, wie es ist, in der Tasche eines alten Mantels Geld zu finden oder jemanden am Telefon lachen zu hören.

Ganz am Anfang fand ich es schon spannend, als meine Mutter den Link zu der Website an meinen Vater weiterleitete und sich so die Zugriffe verdoppelten. Noch aufregender wurde es, als Freunde andere Freunde darüber informierten und mir schließlich sogar Fremde ihre Vorschläge zuschickten: »Wenn im Supermarkt eine neue Kasse öffnet«, »Der Geruch von Regen auf einem heißen Gehsteig«, »Wenn dir beim Aufwachen einfällt, dass Samstag ist«.

Offenbar sind diese kurzen Momente für viele von uns bedeutsame Lichtblicke im stressigen und verplanten Alltag. Vielleicht lassen wir alle gern Luftpolsterfolie knallen oder freuen uns, wenn es schneit oder wenn es uns gelungen ist, eine Orange in einem Zug zu schälen.

Vielleicht sind wir ja im Grunde alle gleich.

In einem Jahr entwickelte sich die Webseite zu einem wohlig warmen Ort, an dem sich Leute aus aller Welt in eine Decke kuscheln und über die kleinen Freuden nachdenken, die wir häufig übersehen. Bei all den traurigen und schlechten Nachrichten, die täglich auf uns einströmen, tut es gut, einen Moment innezuhalten und mit anderen Menschen ein paar Glücksmomente zu teilen.

Was aus einer Laune heraus begann, hat auch mich positiv verändert. Wenn ich heute einem anderen Autofahrer die Vorfahrt lasse und er sich mit einem freundlichen Winken bei mir bedankt, wenn ich das Klirren der Eiswürfel in meinem Drink höre oder die Wäsche von der Waschmaschine in den Trockner transportiere, ohne etwas fallen zu lassen, lächle ich zufrieden und genieße den Moment.

So viel zum Hintergrund des Ganzen. Doch jetzt wollen wir beginnen. Das Feuer im Kamin knistert und das Sofa hält einen kuscheligen Platz für uns bereit. Machen wir es uns gemütlich und fangen an.

Auf dass wir alle auf den Geschmack kommen und ein kleines bisschen FANTASTISCH werden!

Wenn im Supermarkt eine neue Kasse öffnet

Ich gebe es ungern zu, aber im Supermarkt gehöre ich zu den langsamen, ewig unentschlossenen Kunden, die an der Kasse lange Wartezeiten produzieren.

Ich mag es gern billig und kontrolliere deshalb mit Adleraugen jeden Preis auf dem Display. Nicht selten sage ich dann: »Oh, ich dachte, das ist im Angebot«, und zwinge die Kassiererin, zwecks Preiskontrolle in der Produktabteilung anzurufen, wo niemand abnimmt.

Oder ich sage: »Ach, das möchte ich doch nicht mehr«, und sie muss sich überlegen, wo sie das schmelzende Eis am Stiel vorübergehend unterbringt, das ich in letzter Minute von meiner Einkaufsliste gestrichen habe.

Und weil ich das Display so genau im Auge behalte, tüte ich meine Einkäufe erst spät ein, hantiere tollpatschig mit meinem Geldbeutel und blockiere zu guter Letzt mit meinem Einkaufswagen ungeschickt den Durchgang.

Ja, ich blockiere die Kasse und bin damit einer der vier Kundentypen, hinter denen du lieber nicht anstehst, zusammen mit:
• der zittrigen Oma, die einen Haufen warmer Fünfcentstücke auf den Ladentisch kippt und dann Münze für Münze mit dem Zeigefinger langsam über die Theke schiebt,
• dem Schnäppchenjäger, der mit einem zerknitterten Coupon-Flyer ankommt und die Kassiererin jeden Angebotscoupon einzeln heraustrennen lässt, während sich hinter ihm alle die Beine in den Bauch stehen,
• der Mathe-Niete, die sich mit einem Berg von Produkten an der Express-Kasse anstellt und unschuldig tut.

Diese Endlosschlangen an der Kasse können einem ganz schön auf die Nerven gehen. Da heißt es dann tief durchatmen und auf den Blutdruck achten.

Was kann einem in einem solchen Moment Schöneres passieren als eine neue Kassiererin, die munter auf der Bildfläche erscheint, das Schild mit der Aufschrift »Nächste Kasse, bitte« weglegt, die Lampe über ihrer Kasse anknipst und der mürrischen, entnervten Menge laut und fröhlich zuruft: »Der Nächste, bitte!«

Geht über einer neuen Kasse das Licht an, breitet sich ein heller, warmer Schein über alle Wartenden aus. Typen wie ich haben ein weniger schlechtes Gewissen, wenn sie die Kasse blockieren, und die Leute am Ende der Schlange sind plötzlich die Ersten. Die Stimmung unter den Wartenden verbessert sich schlagartig: Das Stimmengewirr schwillt an und ab und zu wird sogar gelacht.
FANTASTISCH!

Sich in frische Bettwäsche kuscheln

Du beziehst dein Bett selbst? Dann kennst du das ja: Erst mal kommt ein frischer Bezug auf die Matratze, wobei die praktischen Gummizug-Ecken des Lakens die Arbeit wesentlich erleichtern. Dann wirfst du die Kissen und Decken aufs Bett und beziehst sie mit einem frischen Bezug aus dem Schlafzimmerschrank. Zum Schluss schüttelst du beides zurecht und betrachtest zufrieden dein Werk. Geschafft! Jetzt kannst du unter die kühle Bettwäsche schlüpfen und ihren wunderbar frischen Duft tief in dich aufsaugen.

Der Reiz frischer Bettwäsche: Sie riecht nicht nach dir. Kein Geruch von Achselschweiß oder vom Speichel, den du im Schlaf auf das Kissen sabberst. Auch das Fußende ist wieder angenehm sauber: keine Spur von Hornhautschuppen, die sich von deinen rauen Füßen lösen. Ganz zu schweigen von den heißen Winden, die beim Schlafen unweigerlich entfahren. Seien wir ehrlich! Wir sind ziemlich eklig, wenn wir schlafen. Und frische Bettwäsche lässt uns genau das für kurze Zeit vergessen.

Und es gibt sogar noch eine Steigerung dieses Wohlgefühls. Nämlich dann, wenn du beim Wechsel der Jahreszeiten zum ersten Mal unter feine Satinbettwäsche oder kuschelig warmen Frottee schlüpfst. Dann schließt du selig die Augen, während die Schatten der Bäume an den Zimmerwänden tanzen und die Grillen vor dem Fenster zirpen. Und du weißt genau: Das wird eine wunderbare Nacht.
FANTASTISCH!

Wenn du aufwachst, bevor dein Wecker klingelt, und zufrieden feststellst, dass du noch weiterschlafen kannst

Draußen ist es dunkel, nur der Mond wirft sein fahles Licht auf die Wände, die Nacht ist totenstill.

Doch dann PENG.

Du reißt die Augen auf und springst wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett. Hellwach, aber blind wie ein Maulwurf tastest du hektisch nach dem Wecker. Dir schießen hundert Gedanken gleichzeitig durch den Kopf: Hab ich verschlafen? Hab ich den Wecker überhört? Ist noch Zeit für eine Dusche? Du schnappst den Wecker, hältst ihn dicht vor deine Maulwurfsaugen und entzifferst mühsam die Anzeige.

»4:56 Uhr«, steht da auf dem strahlend roten Display.

»4:56 Uhr!«

Langsam begreift dein schlafumnebeltes Hirn: »Noch lange nicht Zeit, aufzustehen. Ich kann noch eine Runde schlafen.«

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen schlüpfst du zurück ins Bett und kuschelst dich genüsslich unter die warmen Decken. Diese Rückkehr ins Land der Träume wird wunderbar –
und du weißt auch, warum:

• Du legst dich ins gemachte Bett. Die Decken sind vorgewärmt, die Matratze eingelegen und die andere Seite des Kissens wartet schon darauf, deinen müden Kopf zu betten. Du musst nur noch die Decken aufschütteln – und dann gute Nacht!

• Zurück ins Land der Träume. Ist jener spannende Traum von eben noch frisch in deinem Kopf, dann schließ die Augen und konzentriere dich. Es könnte durchaus sein, dass du ihn weiterträumen kannst.

• Eine Extraportion Schlaf. Du bist aufgewacht. Das heißt, du bist schon ziemlich ausgeruht. Die Extraportion Schlaf, die du dir jetzt gönnst, ist also so etwas wie eine verlängerte Mittagspause oder ein Schneetag ohne Schneeschippen – eine Extraportion Zeit, in der du ohne schlechtes Gewissen schlafen kannst.

Es ist wunderbar, mitten in der Nacht aufzuwachen und zu sehen, dass man sich noch einmal aufs Ohr legen kann. Vielleicht bist du anfangs verwirrt und hast Herzklopfen, doch danach ist es umso schöner, wenn du dich beruhigt in die Federn wirfst und weiterschnarchst.
FANTASTISCH!

Die Kopfmassage beim Friseur

Du schließt die Augen, lehnst deinen Kopf zurück und entspannst unter dem warmen Wasserstrahl, der prickelnd über deine Kopfhaut rinnt. Dein Lächeln wird breiter, wenn der Friseur mit duftendem Shampoo sanft deine Kopfhaut massiert. Deine Züge entspannen sich, du lässt Geist und Seele baumeln und kommst ihm immer näher, dem absoluten Kopfhaut-Wohlbefinden.
FANTASTISCH!

Über den Autor

(c) Sam Javanrouh

Neil Pasricha wurde in Kanada, als Sohn eines indischen Vaters und einer kenianischen Mutter geboren. Er hat ein Wirtschaftsstudium absolviert, einen Harvard-Abschluss und arbeitet in einem Vorstadtbüro von Toronto als Projektmanager für einen großen Handels­konzern.

2008 startete Pasricha seinen Blog www.1000awesomethings.com, in dem er regelmäßig Erleb­nisse postet, die das Leben lebenswert machen. Mit über 20 Millionen Hits entwickelte sich die Website in kurzer Zeit zu einer der erfolgreichsten überhaupt, 2009 wurde sie mit zwei Webby Awards ausgezeichnet, den „Oscars“ des Internets.

2010 erschien „The Book of Awesome“ mit den ersten rund 200 Einträgen seines Blogs, es stand 38 Wochen auf der Bestsellerliste. Am 14. März erscheint das Buch auch auf Deutsch.

Das Gewinnspiel

Der Kailash-Verlag hat mir freundlicherweise erlaubt, unter den Lesern fünf Exemplare des Buchs zu verlosen. Falls Sie also eines der Bücher gewinnen wollen, müssen Sie nur Folgendes tun: Schreiben Sie mir bis spätestens morgen um 20 Uhr in die untere Kommentarspalte ein Alltagserlebnis, das Sie glücklich macht – in einem Wort, einem Satz oder einer kleinen Geschichte. Die kreativsten und schönsten Beiträge werden von einer Jury, genauer gesagt: mir, ausgewählt und benachrichtigt.

23 Kommentare

  1. Wir hatten einen Notfall in der Praxis. Bevor ich wieder ins Berufsleben eingestiegen bin, war ich viele Jahre freiwillig beim Roten Kreuz. Ich kannte also den Notarzt, der kam, hatte aber auch schon viele Jahre keinen Kontakt mehr.
    Mein Chef wollte ihn sofort zum Patienten führen, doch der Notarzt gab zuerst mir die Hand und begrüßte mich mit Namen. Als der Patient dann versorgt und im Rettungsauto war, kam der Notarzt nochmal zurück und fragte, wie es mir so ginge.
    Mein Herz hat buchstäblich einen Freudensprung gemacht: Mich, als „kleine“ Arzhelferin hat er begrüßt, er kannte meinen Namen noch und es interessierte ihn, wie es mir geht. Ein wirklich glücklicher, kraftgebender Moment – und auch ein Denkanstoss für den eigenen Umgang mit „kleinen“ Leuten.

  2. Yippie, ich hab´ eines gewonnen! 😀
    Dankeschön, ich freue mich sehr darüber und darauf.

    Grüße, Gina (die Klofrau aus dem LATRINUM)

  3. Eins meiner schönsten Erlebnisse in den letzten Tagen: auf dem Karnevalszug einen müden, kränklichen Zweijährigen anlächeln, mit ihm Verstecken spielen und sehen, wie er aufblüht, tanzt und lacht…

  4. Einen unerwarteten Brief einer Freundin im Briefkasten finden und ihn schwitzend auf dem Bett lesen, weil man vor lauter Aufregung vergessen hat, Winterjacke, Schal und Mütze auszuziehen.

  5. Wenn die ersten Sonnenstrahlen den Tag erträglich erwärmt haben, gehe ich gern mit meiner Tochter raus zum Sandkasten. Früh ist es dort wunderbar ruhig und nur ein paar Vögel zwitschern die ersten Frühlingsgefühle aus sich raus. Meine Kleine genießt das Spielen im Sandkasten nach dem langen Winter und ist völlig mit sich selbst beschäftigt. Ihr dabei zuzuschauen ist eine wunderbare Entspannung und man fühlt sich ein Stück weit wieder selbst als Kind.

  6. Wenn eine Prüfung um einen Tag nach hinten verschoben wird und man freudig feststellen darf, dass man das lernen noch einen Tag nach hinten raus schieben kann.

  7. im plötzlich strömenden Sommerregen ohne Schirm, aber mit einem Eis in der Hand, gemütlich nach Hause spazieren

  8. Nach einem langem Arbeitstag das Autoradio anmachen, es kommt ein guter Song, das Radio ein wenig lauter drehen und herzhaft mitsingen. Da fällt die Last des Tages von einem ab und für mich eine wunderbare Form der Entspannung. Das zaubert einem ein Lächeln ins Gesicht und bis man daheim ist, ist man einfach ein Stück glücklicher.

  9. Ich steh meist sehr früh auf und fahre mit dem Rad zur Arbeit. Ich finde es immer sehr schön, wenn der Himmel klar ist, der Mond leuchtet und den Schnee dabei erhellt, sodass man gar nicht merkt, dass es noch mitten in der Nacht ist, und ich dann der erste Mensch bin, der seine Spuren im frisch gefallenem Schnee hinterlässt. Dann könnte ich glatt noch ein halbe Stunde länger auf dem Rad verbringen.

  10. Der Augenblick in dem du deinen 1-jährigen, Sohn lachen siehst nach dem du ihn in die Luft geworfen und wieder aufgefangen hast und die darauffolgende Erkenntnis, dass du dein freudiges Grinsen in dem Moment einfach nicht zurückhalten kannst 😀

  11. Mich machen ein paar Luftsprünge auf dem Trampolin in meinem Garten glücklich, denn in der Luft gibt es einen Minimoment der Schwerelosigkeit. Diese Leichtigkeit ist fantastisch!

  12. Der glücklichste Tag des Jahres für mich beginnt damit, dass mich die Sonne viel zu früh weckt und die Luft, die durch das gekippte Fenster strömt, nicht mehr kalt ist. Und dann höre ich die Vögel pfeifen. Nicht mehr nur zschilpen und zwitschern wie bisher, sondern singen. Frühling! Das ist Jahr für Jahr „mein Tag“, der in der Regel auch ganz besonders genutzt wird. Meistens nach dem Motto: Ab auf´s Rad – natürlich tapfer in kurzen Hosen! 😀

    http://latrinum.wordpress.com/2011/02/06/es-ruhrt-sich-was/

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