Seelische Qual – Warum Trennungsschmerz weh tut

Für Verliebte ist es eine Qual, verlassen zu werden. US-Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, warum diese seelische Tortur so weh tut: Sie aktiviert dieselben Gehirnregionen, die auch für körperlichen Schmerz zuständig sind.

Zu diesem Ergebnis kommt ein Team von Psychologen um Ethan Kross von der Universität von Michigan. Für ihre Studie (.pdf) fanden sie 40 Freiwillige, die in den vergangenen sechs Monaten von ihrem Partner oder ihrer Partnerin verlassen worden waren und ihm immer noch nachtrauerten. Die Probanden waren im Schnitt 20 Jahre alt, Männer und Frauen hielten sich die Waage, es gab sowohl Weiße als auch Schwarze und Asiaten.

Für das Experiment mussten sie ein Foto ihres früheren Partners betrachten. Währenddessen sollten sie sich an die Gefühle erinnern, die sie während der finalen Unterhaltung gehabt hatten. Mit anderen Worten: Sie wurden gedanklich in diese schmerzvolle Unterhaltung zurückversetzt.

In einem zweiten Versuch wurden die Teilnehmer Hitzereizen am Unterarm ausgesetzt. Kross und Co. stellten die Temperatur so hoch ein, dass die Probanden die Hitze so gerade noch aushalten konnten, ohne sich dabei die Haut zu verbrennen.

Während beider Tests beobachteten die Wissenschaftler die Hirnströme der Probenden via Magnetresonanztomographie. Und siehe da: Jedes Mal wurden jene Gehirnregionen aktiv, die auch für körperliche Schmerzen zuständig sind – nämlich der „sekundäre somatosensorische Cortex“ sowie die hintere Inselrinde.

„Soziale Zurückweisung und körperlicher Schmerz ähneln sich nicht nur, weil sie beide Stress auslösen“, sagt Kross, „sondern auch deshalb, weil sie in denselben Hirnregionen verarbeitet werden.“

5 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert