Blogger stellen sich vor: Arvid Leyh

Heute gibt es den dritten Teil der Interview-Serie „Psychologie-Blogger stellen sich vor“. Diesmal: Arvid Leyh vom Braincast.

1. Wann haben Sie mit Ihrem Blog angefangen und warum?
2005 erfuhr ich zum ersten Mal von Podcasts, da wusste ich sofort: Das will ich machen! Denn Psychologie und Neurowissenschaften verständlich und alltagsrelevant darzustellen, ist schon seit Jahren meine Passion. Mit Hilfe einiger Freunde hatte ich Musik und Jingle schnell zusammen, drei Wochen später war die erste Episode produziert. Anfangs diente mein Blog Braincast bloß als Marketinginstrument und „Hinweisschild“ für ein nächstes Buch, das ich aber leider bis heute nicht geschrieben habe. Dass das Projekt so lange laufen würde, hätte ich allerdings auch nicht gedacht.

2. Was bringt Ihnen das Bloggen?
Im Grunde mache ich Braincast für mich selbst: Ich lerne mit jeder Episode Neues über das Hirn. Auch sonst passiert Einiges: Interessante Begegnungen, Anfragen, Feedback, neue Freunde. Ein schöner Lohn für die vielen arbeitsreichen Nächte.

3. Wie kommen Sie auf die Ideen für Ihre Beiträge?
Wenn man ein Thema liebt, findet man immer neue Facetten. Für das Hirn gilt das besonders: Es ist innen deutlich größer als außen. Die eigentliche Herausforderung liegt also nicht darin, neue Themen zu finden, sondern aus der langen Liste das nächste auszuwählen.

4. Haben Sie einen Tipp für andere Psychologie-Blogger?
Journalisten dürfen ja jederzeit bloggen und podcasten, Wissenschaftler werden häufig argwöhnisch beäugt. „Dafür hast Du Zeit?“ höre ich von Kollegen leider immer noch. Das sagt jedoch mehr über die Person, die die Frage stellt, als über den Blogger – denn je jünger das Publikum, umso größer sind Akzeptanz und Interesse. Wer bloggen will und schreiben kann, sollte sich also von Stimmen aus dem Flur nicht entmutigen lassen. Er fördert nicht zuletzt den Dialog zwischen Wissenschaft und Normalsterblichen. Ansonsten halte ich Humor als didaktisches Instrument für völlig unterrepräsentiert. Leider.

5. Welche anderen Psychologie-Blogs lesen Sie regelmäßig?
Auf meinem allmorgendlichen Spaziergang durchs Netz ist Mind Hacks die erste Anlaufstelle – eine gute Mischung aus Biologie und Psychologie, mit Meinung, Humor und einem Blick für Schräges. Neurocritic hat ein waches Auge, Mind Matters einmal die Woche einen guten Artikel. Unter meinen Kollegen bei den Scilogs bin ich besonderer Fan von der Natur des Glaubens und vom Anatomischen Einerlei.

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