10 psychologische Fakten über Weihnachten

Es ist mal wieder so weit: Heiligabend steht vor der Tür. Eine kleine Einstimmung auf die Feiertage gibt es schon heute – zehn psychologische Erkenntnisse über Weihnachten.

1. Zeit mit der Familie sollte im Vordergrund stehen: Worauf kommt es Weihnachten an – schöne Geschenke oder ein paar harmonische Tage mit der Familie? Dieser Frage ging Tim Kasser vom Knox College im US-Bundesstaat Illinois in einer Studie (.pdf) im Jahr nach. Gemeinsam mit seinem Kollegen Kennon Sheldon befragte er 117 Personen im Alter zwischen 18 und 80 nach ihren Erfahrungen mit Weihnachten. Das Ergebnis wird Sie vermutlich kaum überraschen: Wer Zeit mit seiner Familie verbrachte und sich auch den religiösen Aspekten des Fests widmete, war am glücklichsten. Keine bahnbrechende Erkenntnis – aber dennoch ein guter Hinweis darauf, was Weihnachten wirklich zählen sollte.

2. Geschenke sind heikel: Haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke? Falls Sie eine Frau sind und noch etwas für Ihren Partner suchen: Vorsicht! Laut einer Studie von Elizabeth Dunn von der Universität von British Columbia laufen Frauen wesentlich mehr Gefahr, durch ein Geschenk die Beziehung aufs Spiel zu setzen als Männer. Im Jahr 2008 testete sie in einem Experiment, wie Männer und Frauen auf ein „falsches“ Geschenk reagierten. Frauen zeigten sich großherzig: Sie sahen die Zukunft der gemeinsamen Beziehung trotzdem optimistisch, auch wenn ihr Partner ein unpassendes Geschenk ausgewählt hatte. Die Männer waren wesentlich sensibler: Erhielten sie ein unpassendes Geschenk, sahen sie für die gemeinsame Zukunft schwarz.

3. Die Investition in Geschenke lohnt kaum: Wer sich darüber ärgert, dass er für die Geschenke in diesem Jahr nicht so viel Geld ausgeben kann, darf ganz beruhigt sein. Thomas Bauer und Christoph Schmidt befragten für ihre Untersuchung (.pdf) im Jahr 2008 500 Studenten der Ruhr-Universität Bochum. Das Fazit: Weihnachtsgeschenke sind den meisten Beschenkten weniger wert, als sie tatsächlich gekostet haben – im Schnitt zehn Prozent unter dem Marktpreis. Die Wertschätzung hängt außerdem auch vom Schenkenden ab – Weihnachtsgeschenke der Großeltern kommen demnach am schlechtesten weg.

4. Schenken macht glücklich: Ohnehin sollte es beim Schenken nicht auf den materiellen Wert ankommen. Das bestätigt auch eine Untersuchung (.pdf) von Elizabeth Dunn aus dem Jahr 2008. Gemeinsam mit zwei Kollegen fragte sie 632 Amerikaner nach ihren Lebensumständen, ihrem Einkommen und wie viel davon sie anderen zugute kommen ließen, entweder durch persönliche Geschenke oder Spenden an wohltätige Zwecke. Und siehe da: Je großzügiger jemand war, desto glücklicher war er auch. In einem Experiment zog Dunn dasselbe Resümee: Wer Geld anderen Menschen gab, war glücklicher als jene Teilnehmer, die das Geld in die eigene Tasche steckten.

5. Auspacken macht glücklich: Ganz gleich, wie viel Geld sie ausgegeben haben: Verpacken Sie die Geschenke unbedingt! Daniel Howard, Marketingprofessor der Southern Methodist Universität in Dallas, fand bereits 1992 in seiner Studie heraus. Verpackte Geschenke werden vom Empfänger mehr gemocht als unverpackte. Alleine der Anblick des Geschenkpapiers sorgt demnach bereits für gute Laune.

6. Kinder werden unhöflicher: Die amerikanische Post bekommt jedes Jahr Hunderttausende von Briefen, die Kinder an den Weihnachtsmann adressiert haben. Die Psychologie-Professorin Carole Slotterback von der amerikanischen Universität von Scranton analysierte im Jahr 2009 knapp 1200 Briefe, die Kinder zwischen 1998 und 2003 an den Weihnachtsmann schickten. Interessant fand Slotterback vor allem: Kinder, die einen Brief ausformulierten, waren generell höflicher als solche, die einfach nur eine simple Wunschliste aufschrieben. Aber grundsätzlich wurden die Kinder im Laufe der Jahre immer unhöflicher, so Slotterback. Ein Kind schickte dem Weihnachtsmann sogar eine Todesdrohung.

7. Kinder vertragen die Wahrheit über den Weihnachtsmann: Irgendwann erfährt jedes Kind, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt. Serge Larivée von der Universität von Montréal wollte im Jahr 2008 wissen: Wie wirkt sich diese Erfahrung auf die Kinder aus? Zusammen mit einer Kollegin untersuchte er zwei Studien aus den Jahren 1896 und 1979. Im Jahr 1896 sagten 22 Prozent, dass sie bei Entdeckung der Wahrheit enttäuscht gewesen seien. 1979 sagten das schon 39 Prozent. Jedoch: Verraten fühlten sich nur wenige – zwei Prozent 1896, sechs Prozent 1979.

8. Großeltern können Kinder zum Kirchgang überreden: Vermutlich gibt es wenige Kinder, die vor der Bescherung gerne in die Kirche gehen. Tipp: Die Großeltern sollten als gutes Vorbild vorangehen. David Voas von der Universität von Manchester resümierte im Jahr 2006: Kinder gehen mit 36 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit in die Kirche, wenn Oma und Opa das auch tun.

9. Weihnachtszeit macht nicht suizidal: Aaron Carroll und Rachel Vreeman von der medizinischen Fakultät der Indiana Universität sahen sich in ihrer Studie im Jahr 2008 einige Weihnachtsmythen genauer an – darunter auch die Behauptung, dass sich in der Weihnachtszeit mehr Menschen umbringen als im Rest des Jahres. Falsch: Vor allem in warmen und sonnigen Monaten gibt es mehr Suizide.

10. Nachdenken hilft beim Abnehmen: Viele Familien haben ein traditionelles Weihnachtsessen – oft sind darunter echte Kalorienbomben. Wer das Hüftgold nach den Feiertagen wieder los werden will, der muss das Essen lediglich gedanklich Revue passieren lassen. Klingt seltsam, hilft aber, wenn man einer aktuellen Studie (.pdf) amerikanischer Wissenschaftler glauben kann. Carey Morewedge testete mit zwei Kollegen in einer Reihe von Experimenten mit bis zu 80 Teilnehmern, wie sich wiederholtes Denken an ein Lebensmittel auf dessen Verzehr auswirkte. Eine Gruppe sollte beispielsweise im Geist 33 Schokolinsen mampfen. Danach boten die Wissenschaftler allen Teilnehmern eine Schüssel ebenjener Schokolinsen an. Sie ahnen es: Wer in Gedanken bereits 33 Schokolinsen verputzt hatte, aß nun erheblich weniger. Ganz wichtig: Sie müssen sich tatsächlich den Verzehrvorgang vorstellen, nicht bloß den Anblick des leckeren Weihnachtsessens. Viel Glück – und frohe Weihnachten!

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