Lernen von Pawlow – So konditionieren Sie sich auf Erfolg

Es gibt einen einfachen Weg, wie sich jeder von uns bestimmte positive Denk- und Verhaltensweisen antrainieren kann. Dabei behilflich ist ein psychologisches Prinzip: Konditionierung. Ein Gastbeitrag der Autorin und Trainerin Claudia Fischer.

Sie kennen doch sicher den Ausdruck „Pawlowscher Hund“. Dahinter verbirgt sich eine Entdeckung des russischen Mediziners Iwan Petrowitsch Pawlow. In Experimenten mit Hunden entdeckte er Anfang des 20. Jahrhunderts, dass deren Speichelsekretion nicht erst mit dem Fressvorgang beginnt, sondern bereits beim Anblick von Nahrung. Nun wollte Pawlow wissen, ob sich diese Speichelsekretion auch mit „künstlichen Reizen“ auslösen lässt.

Über einen längeren Zeitraum hinweg hörten seine Hunde vor jeder Fütterung einen Klingelton. Nach einiger Zeit nahmen die Hunde diesen Ton als Schlüsselreiz für die Fütterung wahr: Sobald es klingelte, begann ihr Speichel zu fließen. So bemerkte Pawlow, dass sich Verhalten oft auf Reflexen aufbaut, die sich „konditionieren“ lassen.

Das gilt jedoch nicht nur bei Hunden. Auch Sie können sich konditionieren – indem Sie negative Glaubensmuster durch positive ersetzen. Denn Verhaltensforscher wissen inzwischen, dass es so genannte „positive Verstärker“ gibt, die den Lerneffekt der Konditionierung drastisch steigern können. Dazu gehören vor allem vier Methoden:

1. Kontinuierliche Verstärkung. Sie belohnen sich für jeden Erfolg – und zwar immer stärker. Vorteil: Die Lernkurve zeigt steil nach oben, sie verändern ihr Verhalten meist rasch. Nachteil: Die Lernkurve fällt auch relativ schnell wieder ab.

2. Intervallverstärkung. Sie belohnen sich zunächst auf gleichbleibendem Niveau und verstärken die Belohnung erst mit einiger Zeitverzögerung. Positiv: Die Wirkung ist nachhaltiger als bei der kontinuierlichen Verstärkung. Negativ: Am Anfang wird keine verstärkende Wirkung erzeugt.

3. Intermittierende Verstärkung. Hier belohnen Sie nicht jeden Erfolg, sondern nur jeden zweiten oder dritten. Vorteil: Die Erinnerung wird nachhaltiger aufgebaut. Nachteil: Es dauert länger, bis Sie sich die neue Denkweise angeeignet haben.

4. Quotenverstärkung. Bei diesem System belohnen Sie sich erst, wenn Sie eine bestimmte Anzahl von Erfolgen erreicht haben. Hiermit erzielen sie eine längere und stärkere Wirkungsdauer – allerdings ist der Zeitaufwand auch am größten.

Meine Erfahrung ist: Wer Hemmschwellen hat und sich dann neu konditioniert, kann das Blatt zu seinen Gunsten wenden – je häufiger eine Neukonditionierung stattfindet, desto schneller bringt sie auch Erfolg.

Natürlich dürfen Sie neben „vollständigen Erfolgen“ auch Etappenziele und Teilerfolge belohnen, die Sie vorher festgelegt haben. Hauptsache, Sie bleiben dran. Viel Glück!

3 Kommentare

  1. Habe mich selbst konditioniert auf Alkoholabstinenz nach Entzug und Reha.Es funktioniert.Negative Verhaltensweisen sind umprogrammierbar.

  2. Im Prinzip alles richtig. Allerdings ist der Mensch keine Reiz-Reaktions-Maschine und ich frage mich, warum so viele Menschen schon beim Rauchen scheitern. Es gibt einfach Verhaltensweisen, Überzeugungen und Einstellungen, die lassen sich nicht ganz so einfach verändern. Allerdings besser die Menschen fokussieren auf die positiven Aspekte des Lebens, als Miesepetrig durch die Welt zu laufen. Seien Sie positiv und freuen Sie sich des Lebens.

Hinterlasse einen Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert