Kurz und knapp (6) – Psychologie des Tages

Taxifahren lässt das Gehirn wachsen, Unternehmen können unter Umständen menschlich sein, Ratten haben Mitgefühl – diese und andere neuen Studien gibt es in der heutigen Psychologie des Tages.

1. Schon in Köln wundere ich mich, dass viele Taxifahrer die ganze Stadt im Kopf haben. Aber wie muss das erst in einer echten Metropole wie London sein? Dort müssen die Taxifahrer ja noch viel mehr im Kopf haben! Glaubt man einer neuen Studie, wirkt sich das sogar auf ihr Gehirn aus. Zwei Neurowissenschaftler untersuchten Taxifahrer vor, während und nach ihrer Ausbildung. Und siehe da: Nach einigen Jahren hatten sich die Gehirne der Taxifahrer verändert. Ihr Hippocampus wies mehr Volumen auf. (Current Biology)

2. Ist es denkbar, einer Gruppe oder einem Unternehmen menschliche Eigenschaften zuzusprechen? Also etwa die Fähigkeit zu denken, zu planen, zu handeln? Unter Umständen schon. Je geschlossener und homogener eine Gruppe wirkt – egal ob Firma, Partei oder Sportteam – desto stärker verlieren deren Mitarbeiter an Individualität. Und umso mehr sehen wir die Gesamtorganisation als menschlich an. (Psychological Science)

3. Stolz auf sein eigenes Heimatland macht tendenziell glücklich und zufrieden, resümiert eine neue Studie – allerdings kommt es auf die Art des Stolzes an. Am glücklichsten sind jene, die es mit dem Nationalismus nicht übertreiben und Minderheiten trotzdem akzeptieren. Ach nee. (Psychological Science)

4. Und noch etwas aus der „Ach nee“-Abteilung: Wer unter Stress steht, isst mehr fettiges und kalorienreiches Essen. (Psychoneuroendocrinology)

5. Empathie wird bislang eigentlich nur Menschen zugebilligt. Doch offenbar sind auch Ratten fähig zu Mitgefühl. In einem Experiment befreiten die kleinen Nager einen eingesperrten Artgenossen recht schnell. Unten ein Video des Versuchs. (Science)

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