Kluge Menschen sind glücklicher

Gute Nachrichten für alle Schlaumeier: Laut einer neuen Studie sind Menschen mit einem hohen Intelligenzquotienten (IQ) besonders glücklich – und jene mit niedrigem IQ besonders unglücklich.

Zu diesem Ergebnis kommen zumindest britische Wissenschaftler um Afia Ali vom University College in London.

Für ihre Studie werteten sie Daten einer Untersuchung namens „Adult Psychiatric Morbidity Survey“ aus. Darin erforschen Wissenschaftler seit 1993, wie es um die psychische Gesundheit der Engländer ab dem 16. Lebensjahr bestellt ist.

Afia Ali und ihre Kollegen nahmen sich die Studie aus dem Jahr 2007 vor. Knapp 6900 Personen waren dafür befragt worden. Zum einen hatten sie Angaben dazu gemacht, wie glücklich und zufrieden sie mit ihrem Leben waren. Zum anderen hatten sie verschiedene Intelligenztests absolviert.

Und siehe da: Ali und Co. fanden tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem Glücksgefühl und dem IQ. Personen mit einem niedrigen IQ von 70 bis 99 waren auch am unglücklichsten – und jene mit einem hohen IQ von 120 bis 129 waren am glücklichsten.

Wohlgemerkt: Die Studie spricht nicht von einer Kausalität, sondern lediglich von einer Korrelation. Will sagen: Ali und Co. sagen nicht, dass Intelligenz automatisch glücklich macht und Dummheit unglücklich. Vielmehr scheint es einen Zusammenhang zu geben – doch warum genau kluge Menschen glücklicher sein sollten als dumme, darüber treffen sie keine Aussage. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Quelle:
Afia Ali et al (2012). The relationship between happiness and intelligent quotient: the contribution of socio-economic and clinical factors. Psychological Medicine

11 Kommentare

  1. Vielleicht aber ist es auch umgekehrt und Unglück senkt den IQ-Wert. Bilde mir ein dazu auch schon Studien gelesen zu haben. Ich mein im absoluten Extremfall gibt es ja zB das Ganger-Syndrom (welches Scheindebilität als Hauptsymptom hat).
    Kommt gerne bei Leuten mit traumatischen Erfahrungen Hand in Hand und würde für mich auch Sinn ergeben, da durch die benötigten Reaktionsmuster ja auch neuronale Umbauten zu Stande kommen.

  2. Intelligentere Menschen werden wohl statistisch öfter ein gutes oder sehr gutes Abitur machen und studieren.
    Damit etwas machen, was er/sie interessiert, und nicht nur dem Gelderwerb dient. Jeder kann sich ja mal fragen, ob er/sie noch arbeiten würde, wenn er/sie zu 30mio Euro käme.
    Und dann beim nächsten mal, wenn die Frage ob die Arbeit einem Spaß macht, oder ob man gar damit „glücklich“ ist erst mal darüber nachdenken, bevor man antwortet.
    Denn wer seine Arbeit aufgäbe, kann mit ihr nicht „glücklich“ sein.

    Konfuzius: „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“

    Folglich sind Intelligente häufiger glücklicher.
    Sehr einfache Logik, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht genau so ist.
    Und da es einige Intelligentere gibt, die aufgrund des Herkunftslandes (Bildungschandenunterschiede sind in Deutschland besonders groß), und den (Bildungsfernen/Gleichgültigen) Eltern evtl. an der Supermarktkasse, als Fallmanager im Jobcenter etc. versauern, ist die Ausnahme auch begründet. Da kann man nicht so glücklich werden, wie die Intelligenteren mit größeren Möglichkeiten.
    Und da lasse ich die Höhe des Einkommens mal außen vor.
    Egal ob Lidl-Drohne mit evtl. €1950 Brutto, oder Bürobeamter mit A15 oder A16 etwas um/über 5000 Euro im Monat Brutto.

    @Fallout​
    Der Durchschnitts-IQ von Trisomie-21-Fällen soll bei 50 liegen.
    Und „Schlau“ bezeichnet eine Quantität von Wissen, und passt nicht zum IQ als eine Art „Stärke“. Wie ein Rechner in „Flops“ etc..

    Zur anderen Stelle, so unterschiedlich denken die Menschen auch nicht…

  3. Da ist ein Fehler in der Studie: Den IQ von 70 bei Menschen (ab dem 16. Lebensjahr) gibt es nicht , den gibt es nur bei Tieren. Der menschliche IQ fängt bei 90 an, d. h. der Durchschnitt liegt zwischen 91 und 109 = Normal-Doof. Alles was über 110 = Normal-Schlau geht ist Überdurchschnitt und ab 130 = Ober-Schlau. Aber man sollte auch diese IQ-Tests nicht überbewerten, die können auch Fehler haben oder auch tricky sein und Stolperfallen (Fangfragen = um die Ecke denken) beinhalten, und die Gedanken sind individuell bei jedem Menschen anders.

    Es gibt immer wieder Fälle, wo jemand in den Mathematik-Aufgaben anders rechnet als von der Schule vorgegeben und die Lehrer fragen die Schüler immer wieder, wie es zu gleichen Ergebnissen kommen kann, ohne den Standard-Weg zu benutzen, weil die Schüler immer einen alternativen Weg benutzen und diesen auch gut formulieren und aufzeigen können.

  4. Da ist ein Fehler in der Studie: Den IQ von 70 bei Menschen (ab dem 16. Lebensjahr) gibt es nicht , den gibt es nur bei Tieren. Der menschliche IQ fängt bei 90 an, d. h. der Durchschnitt liegt zwischen 91 und 109 = Normal-Doof. Alles was über 110 = Normal-Schlau geht ist Überdurchschnitt und ab 130 = Ober-Schlau. Aber man sollte auch diese IQ-Tests nicht überbewerten, die können auch Fehler haben oder auch tricky sein und Stolperfallen (Fangfragen = um die Ecke denken) beinhalten, und die Gedanken sind individuell bei jedem Menschnen anders.

    Es gibt immer wieder Fälle, wo jemand in den Mathematik-Aufgaben anders rechnet als von der Schule vorgegeben und die Lehrer fragen die Schüler immer wieder, wie es zu gleichen Ergebnissen kommen kann, ohne den Standard-Weg zu benutzen, weil die Schüler immer einen alternativen Weg benutzen und diesen auch gut frormulieren und aufzeigen können.

  5. Man kann es auch anders verstehen (siehe Theresas Kommentar) – Kurzum: Dumme Menschen (sehr wenig Wissen und nutzen ihr Gehirn-Potential nicht so aus ) sind glücklicher als schlaue Menschen (sehr viel Wissen und nutzen ihr Gehirn-Potential von 10% voll aus).

    Die Psyche spielt dabei eine sehr große Rolle, die auch bei schlauen Menschen erkrankt sein kann, z. B durch ein unerwartetes Ereignis – Unfall, Krankheit, Scheidung, Firmenpleite und Todesfall im Familien- und Freundeskreis.

  6. Interessant zu wissen wäre es, ob die Testpersonen erst den IQ-Test gemacht haben und dann sagen sollten wie glücklich sie sich einschätzen…
    Wenn sie ein Erfolgserlebnis von dem positiven Testergebnis hatten wirkt sich das auf die momentane Glücklichkeitseinschätzung aus.
    Wer ist schon glücklich zu wissen, dumm zu sein?
    Ich bin auch der Meinung viele Schlaue machen sich ZU viele Gedanken oder erkennen wie viel Schlechtes es auf der Welt gibt, Dumme hingegen können leichter auf ihr Herz hören und tun so was sie glücklich macht.
    Sie sind weniger vernunftgesteuert wie schlaue Menschen.

  7. Der Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation ist tatsächlich entscheidend. So zeigt der Deutsche Post Glücksatlas, dass zwar die Gebildeten glücklicher sind als die ungebildeten (Hauptschüler), sie sind das aber vor allem weil sie mehr verdienen, sich besser ernähren, stabilere Beziehungen haben. Rechnet man diese (bildungsabhängigen) Komponenten heraus, dann bleibt wenig übrig: Bildung allein macht nicht glücklich. Bei der Itelligenz dürften die Dinge etwas anders liegen, weil Intelligenz hilfreich ist, bestimmte Fehler im Leben zu vermeiden und weil sie zu einem höheren (glücksfördernden) Einkommen verhilft etc. Aber es gibt keinen Grund anzunehmen, dass ein theoretischer Physiker glücklicher ist als eine Verkäuferin bei Karstadt – insofern wird Intelligenz überschätzt, ebenso wie Bildung, die gegenwärtig die Lösung für alle unsere gesellschaftlichen Probleme zu sein scheint.

  8. Es ist ein Zusammenhang zwischen (vermeintlicher) Intelligenz und subjektivem Glücksempfinden, der mich auch sehr fasziniert. Mensa-Essen mit den besseren Lebenslagen und Michael Lüdeke mit der haeufigeren Kenntnis und Anwendung von „Glückstheorien“ haben hier sehr nachvollziehbare Gründe angebracht, weshalb Intelligente sich subjektiv glücklicher fühlen.

    Mindestens vier weitere Ansaetze, die nachdenkenswert scheinen, hat die (Sozial-)Psychologie auf Lager:

    1. Intelligente Menschen haben eine höhere internale Kontrollüberzeugung als weniger intelligente Zeitgenossen. Diese (scheinbare oder tatsaechliche Kontrolle) erhöht das Glücksempfinden (u. a. Gilbert: Ins Glück stolpern).

    2. Intelligente Menschen verfügen über eine höhere Selbstwirksamkeitserwartung als weniger intelligente Menschen. Diese höhere Selbstwirksamkeitserwartung führt dazu, dass intelligente Menschen „mehr“ aus ihrem Leben machen, weil sie sich mehr zutrauen und so eine höhere Wahrscheinlichkeit von positiven Erlebnissen und Erfahrungen haben.

    3. Intelligente Menschen haben einen „blinden Fleck“, was ihre persönlichen Unzulaenglichkeit angeht. Positiv ausgedrückt: Sie sind von sich überzeugter als weniger intelligente Menschen. Negativ und fast ketzerisch könnte man sagen: Sie sind ignoranter für ihre eigene Begraenztheit (siehe Artikel zum Bias Blind Spot auf einem anderen vortrefflichen „Psycho-Blog“: http://www.blog.justhuman.de/2012/07/bias-blind-spot-denkfehler-machen-immer-die-anderen/#more-953).

    4. Aus welchen Gründen sind die intelligenten Menschen tatsaechlich intelligenter als andere (geworden)? Die Experimente zum Pygmalion-Effekt in der „Bildungsforschung“ können hier offensichtlich eine Antwort geben: Subjekte, die waermer, offenherziger, einfühlsamer, vertrauensvoller, geborgener, hoffnungsvoller behandelt werden, lernen mehr und effektiver (selbst Ratten zeigen diesen Effekt!). Kann es sein, dass der Mediator zwischen dem Zusammenhang von Intelligenz und Glücklichsein einfach die qualitativ höherwertigeren sozialen Kontakte sind, die intelligente Menschen zum einen intelligenter machen, zum anderen aber auch ein Grundbedürfnis des Menschen abdecken (Maslow, 3. + 4. Stufe), weshalb die Intelligenten auch die Glücklicheren zu sein scheinen?

  9. Kluge Menschen haben bessere Bildungschancen -> Bessere Jobs -> Besseres Gehalt -> besseren Lebensstandard -> bessere Gesundheit. => insgesamt stehen sie besser da. Das Ergebnis der Studie scheint mir naheliegend.

  10. Ich kann mir vorstellen, dass verhältnismäßig kluge Menschen die Theorien über Glück und Wohlbefinden nicht nur häufiger lesen und verstehen, sondern auch das Bedürfnis haben, diese auch anzuwenden. Und alleine die Anwendung dürfte dafür sorgen, dass bereits das Gefühl des subjektiv gestiegenen Glücksgefühls vorhanden ist.

    Spannend wäre auch zu wissen, wie das bei noch klügeren Menschen aussieht. Es gibt ja zahlreiche Beispiele von Depression bei den „Superschlauen“…

Hinterlasse einen Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert