Happy Valentine – 50 psychologische Fakten über Flirts, Sex und Liebe

Wie Sie sicher wissen, ist heute Valentinstag. Was läge da näher, als sich dem Thema auch an dieser Stelle zu widmen. Hier 50 psychologische Fakten über Flirten, Lieben und Heiraten.

Flirt und Rendezvous

1. Nervenkitzel ist besser als Kerzenschein: Sie planen gerade ihr erstes Rendezvous bei gutem Essen, leckerem Wein und sanftem Kerzenschein? Vergessen Sie das schnell wieder. Die beiden Psychologinnen Cindy M. Meston und Penny Frohlich von der Universität von Texas fanden 2003 in einer Studie heraus: Männer wirken attraktiver, wenn sie beim ersten Date die Nerven der Angebeteten kitzeln – etwa durch einen spannenden Film oder eine aufregende Fahrt auf der Achterbahn.

2. Offenheit wirkt anziehend: Wer persönliche Informationen teilt, baut Intimität auf – auch während eines Dates. Das zumindest resümierte ein US-Forscherteam um Arthur Aron in einer Studie aus dem Jahr 1997. Tipp: Fragen Sie die andere Person nach einem Kindheitstraum oder dem bislang glücklichsten Tag ihres Lebens.

3. Gesten verraten männliches Interesse: Frauen fürchten sich häufig davor, von Männern die große Liebe bloß vorgegaukelt zu bekommen. Gian Gonzaga von der Universität von Kalifornien lieferte im 2006 gute Ratschläge, mit denen Frauen falsche Fuffziger entlarven können. Beispiel: Wenn der Kerl wirklich an der Frau interessiert sei, lehne er sich im Gespräch zu ihr, nicke und lächle. Auf einem Beutezug befindet sich demnach, wer der Frau die Zunge rausstreckt oder ständig seine Lippen befeuchtet. So so.

4. Widerworte müssen sein: Viele Männer trauen sich kaum, bei einem Rendezvous zu widersprechen und nicken wie ein Wackeldackel. Fatal! Die beiden Psychologen Elliot Aronson und Darwyn Linder fanden schon in einer Untersuchung im Jahr 1965 heraus, dass Menschen sich eher zu jemandem hingezogen fühlen, der zunächst etwas reserviert ist, gelegentlich widerspricht und erst langsam auftaut.

5. Abneigungen schaffen Vertrauen: Worüber soll man während eines Dates sprechen? Laut einer Studie von US-Psychologinnen um Jennifer K. Bosson aus dem Jahr 2006 am besten über Dinge, die beide Beteiligten nicht mögen. Demnach fühlen wir uns jemandem näher, wenn wir dessen Abneigungen teilen anstatt dessen Vorlieben.

6. Hunger steigert das Verlangen: Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte den anderen beim ersten Rendezvous nicht unbedingt mit Rinderbraten und Klößen vollstopfen. Laut einer Untersuchung von Viren Swami und Martin Tovée aus dem 2006 finden Männer Frauen nämlich attraktiver, wenn sie hungrig sind – unabhängig von deren Körperfülle.

7. Leichte Berührungen bauen Nähe auf: Wir können durchaus beeinflussen, ob sich jemand zu uns hingezogen fühlt – meint zumindest der französische Psychologe Nicolas Guéguen. Einer Untersuchung aus dem Jahr 2007 zufolge sollten wir das Gegenüber leicht und kurz am Oberarm berühren – und zwar dann, wenn wir ihm/ihr ein Kompliment machen. Das steigert offenbar die Zuneigung.

8. Konkurrentinnen steigern die Anziehung…: Wie Sie wissen, steigert Konkurrenz bekanntlich das Geschäft – auch beim Flirten. Britische Psychologen um Lisa DeBruine fanden im Jahr 2006 in ihrer Studie heraus: Frauen finden Männer attraktiver, wenn sie mitbekommen, wie eine andere Frau ihn anlächelt.

9. …genauso wie Ungewissheit: Es versteht sich hoffentlich von selbst, dass Sie beim ersten Date nicht gleich ihre intimsten Geheimnisse ausplaudern. Mehr noch: Wer seine Gefühle nicht gleich offenbart, macht sich beim anderen Geschlecht begehrt. Das resümierte Erin Whitchurch von der Universität von Virginia erst kürzlich in einer Studie. Hintergrund: Wer nicht genau weiß, ob der andere ihn mag, fühlt sich umso stärker zu ihm hingezogen.

10. Romantische Musik gehört ebenfalls dazu: Der französische Psychologe Nicolas Guéguen von der Universität Bretagne-Sud in Lorient gewann für ein Experiment 87 Frauen im Alter von 18 bis 20. Vor einem Gespräch sollten sie fünf Minuten lang in einem Raum warten, der mit Musik beschallt wurde – und zwar entweder mit einem romantischen Liebeslied oder einem neutralen Song. Nun sollten sie mit einem jungen Mann diskutieren, am Ende des Gesprächs fragte er alle Teilnehmerinnen nach ihrer Telefonnummer. Ergebnis: Nach dem harmlosen Lied rückten 28 Prozent der Frauen ihre Telefonnummer raus. Nach der romantischen Ballade waren es immerhin 52 Prozent.

11. Frauen flirten harmloser: Darf man mit anderen Menschen flirten, wenn man selbst in einer Beziehung ist? Glaubt man einer Untersuchung von John Lydon von der kanadischen McGill Universität, lautet die Antwort: Frauen ja, Männer nein. In sieben Studien mit über 700 Freiwilligen analysierte er, wie sich ein harmloser Flirt auf die Beziehung auswirkt. Und siehe da: Bei Frauen stärkte das kurze Schäkern die Partnerschaft, während die Männer im Anschluss schlechter über ihre Beziehung dachten.

12. Flirten erhöht den Testosteronwert: Das gilt zumindest bei Männern, wie James Roney von der Universität Chicago herausgefunden hat. Eine Gruppe von Studenten wurde in Roneys Experiment von etwa 20-jährigen Frauen in einen Speicheltest eingewiesen. Wenn die Frauen die Studenten anlächelten oder ihnen zuzwinkerten, stieg der Testosteronwert der Probanden um dreißig Prozent an.

13. …und macht glücklich: Wer mit einem Fremden Blickkontakt aufnimmt, aktiviert Teile des Gehirns, die Glücksgefühle verursachen, berichtete Knut Kampe vom Universitäts-College in London in seiner Studie. Das gilt allerdings nur dann, wenn die andere Person als attraktiv empfunden wird.

14. Beim Speed-Dating sind alle wählerisch: Seit einigen Jahren gibt es auch in Deutschland so genannte Speed-Dating-Veranstaltungen, bei der sich Singles jeweils zu einem kurzen Plausch treffen und am Ende entscheiden, wen sie am interessantesten fanden. Eli Finkel und Paul Eastwick von der Northwestern Universität fanden in ihrer Studie im Jahr 2009 heraus: Im Grunde sind Männer und Frauen gleich wählerisch.

15. Für Frauen zählt vor allem das Gesicht: Im Gesicht eines Menschen kann man so einiges ablesen. Robert Franklin und Reginald Adams von der Universität von Pennsylvania gehen sogar noch weiter: Ihrer Studie zufolge schließen Frauen aus dem Antlitz eines Mannes sowohl auf seine sexuelle Attraktivität wie auch seine Sympathie.

16. Ein schickes Auto schindet Eindruck: Es soll immer noch Männer geben, die mit ihrem Auto Frauen beeindrucken wollen. Die britischen Psychologen Michael Dunn und Robert Searle wollten in ihrer Untersuchung herausfinden, inwieweit ein toller Wagen die Attraktivät von Männern und Frauen beeinflusst. Fahrradfahrer aufgepasst: Frauen finden Männer mit schickem Auto attraktiver.

17. Männer lieben Kurven: Ein niederländisch-amerikanisches Forscherteam ließ Männer in einem Experiment die Attraktivität weiblicher Rundungen bewerten. Männer bevorzugen demnach die so genannte Sanduhr-Silhouette – also eine schmale Taille, aber eine breite Hüfte. Das gilt sogar dann, wenn die Männer blind sind.

18. Schöntrinken funktioniert tatsächlich: Wer ordentlich einen im Tee hat, findet andere Menschen attraktiver, meint Marcus Munafò von der Universität von Bristol. In einem Experiment verabreichte er 84 Studenten Alkohol und ließ sie die Attraktivität von Gesichtern bewerten. Ergebnis: Angetrunkene Teilnehmer fanden die Personen wesentlich anziehender. Bitte verstehen Sie das jetzt aber nicht als Handlungsanweisung.

19. Frauen reagieren auf Anmache empfindlicher: Was empfinden Männer und Frauen als sexuelle Belästigung? Maria Rotundo von der Universität von Minnesota wertete im Jahr 2001 62 Studien aus, um diese Frage zu beantworten. Ihr Resümee: Hat der Belästiger eine höhere soziale Position als das Opfer, gehen Männer und Frauen gleichermaßen von sexueller Belästigung aus. Sind beide auf gleicher Ebene, gehen Frauen deutlich schneller von Belästigung aus als Männer.

Sex

20. Warten bis zur Ehe lohnt: Das legt zumindest eine aktuelle Studie von Dean Busby von der Brigham Young Universität in Utah nahe. Gemeinsam mit einigen Kollegen befragte er etwa 2000 Personen im Alter von 19 bis 71. Manche waren erst sechs Monate verheiratet, andere mehrere Jahrzehnte. Insgesamt sollten sie 300 Fragen beantworten – darunter auch jene, wann sie mit ihrem Partner zum ersten Mal geschlafen hatten und wie glücklich und stabil ihre Beziehung war. Die Ergebnisse lesen sich wie ein Plädoyer für sexuelle Enthaltsamkeit. Paare, die mit dem ersten Mal bis zur Ehe gewartet hatten, empfanden ihre Beziehung nicht nur als wesentlich stabiler. Sie waren außerdem auch zufriedener – und obendrein fanden sie den Sex wesentlich besser als Paare, die „es“ bereits vor der Ehe getan hatten.

21. Nichts macht glücklicher als Sex: David Blanchflower vom Dartmouth College in New Hampshire und Andrew Oswald von der Universität Warwick werteten für ihre Studie im Jahr 2004 die Daten von 16.000 erwachsenen Amerikanern aus. Wenig überraschendes Fazit: Nichts macht so glücklich wie Sex. Die beiden Wissenschaftler wollen sogar berechnet haben, inwieweit sich das Glück in Geld aufwerten lässt. Ein Paar, das einmal im Monat Sex hat, „verdient“ dadurch umgerechnet etwa 40.000 Euro pro Jahr zusätzlich. Oder anders gesagt: Wer gar keinen Sex hat, müsste 40.000 Euro mehr verdienen, um genau so glücklich zu sein.

22. Sex lindert Lampenfieber: Der Psychologe Stuart Brody von der schottischen Universität von Paisley ließ für seine Studie im Jahr 2006 22 Männer und 24 Frauen zwei Wochen lang ihre sexuellen Aktivitäten notieren. Nach Ablauf der Frist sollten alle eine Aufgabe lösen – und zwar vor Augenzeugen. Die einen sollten eine Rede halten, andere eine Matheaufgabe lösen. Als Brody die Blutwerte der Teilnehmer maß, bemerkte er: Am entspanntesten waren die Teilnehmer, die in den vergangenen zwei Wochen Geschlechtsverkehr gehabt hatten. Am meisten unter Lampenfieber litten jene Teilnehmer, die abstinent gelebt hatten.

23. Sex ist gut für das Herz: Das gilt zumindest für Männer – und zwar sprichwörtlich, wie Shah Ebrahim von der britischen Universität von Bristol in seiner Studie im Jahr 2002 herausfand. Fast 20 Jahre lang beobachtete der Forscher etwa 2400 Männer aus der walisischen Stadt Caerphilly. Fazit: Wer regelmäßig einen Orgasmus hatte, konnte das Risiko eines Herz- oder Schlaganfalls um die Hälfte reduzieren.

24. Frauentränen töten die männliche Libido: Die israelische Wissenschaftlerin Shani Gelstein vom Weizmann Institute of Science bat für ihre aktuelle Studie zwei Frauen, sich traurige Filme anzusehen und die dabei vergossenen Tränen in einem Gefäß zu sammeln. Dann klebte Gelstein 50 Männern einen kleinen Streifen unter die Nase. Mal befand sich darauf Tränenflüssigkeit, mal eine Salzlösung. Verblüffend: Wenn die Männer Tränen rochen, beurteilten sie nicht nur Fotos von Frauen weniger attraktiv und gaben beim Anblick eines Films an, weniger erregt zu sein. In ihrem Speichel befand sich auch weniger Testosteron.

25. Übergewicht schadet dem Sexleben: Diese Behauptung stammt nicht von mir, sondern von Nathalie Bajos von der Universität Paris-Süd. Für ihre Studie im vergangenen Jahr wertete sie eine repräsentative Umfrage mit mehr als 12.000 Beteiligten aus. Ergebnis: Übergewichtige haben nicht nur deutlich weniger Geschlechtspartner – Männer neigen im Fall übermäßiger Körpermasse außerdem eher zu erektiler Dysfunktion.

26. Frauen verbinden Sex mit Unterwerfung: Amy Kiefer von der Universität von Michigan zeigte den Teilnehmerinnen ihrer Studie im Jahr 2006 verschiedene Wörter auf einem Monitor. Die Aufgabe: Sie sollten so schnell wie möglich auf jene Begriffe reagieren, die mit Unterwerfung zu tun hatten. Zuvor blendete Kiefer jedoch ein anderes Wort ein. Das hing entweder mit Sex zusammen oder war völlig neutral. Sahen die Probandinnen einen Begriff, der mit Sex zu tun hatte, reagierten sie danach wesentlich schneller auf die Unterwerfungswörter. Dies lässt Kiefer zufolge darauf schließen, dass die Frauen „Sex“ und „Unterwerfung“ miteinander im Verbindung setzen – denn durch ein „Sexwort“ wird das Gehirn angeregt und damit offenbar auch der Gedanke an Unterwerfung.

27. Frauen haben ein Orgasmusgen: Nicht wenige Frauen haben Probleme damit, beim Sex einen Orgasmus zu erleben. Das muss nicht immer am Partner liegen, resümierte zumindest ein britisches Forscherteam in einer Studie im Jahr 2005. Wissenschaftler um Tim Spector vom St. Thomas’ Hospital in London ließen 4000 Personen, allesamt ein- und zweieiige Zwillinge, Fragebögen zu ihrem Sexualleben ausfüllen. Etwa jede dritte Frau berichtete, beim Geschlechtsverkehr nie oder selten einen Orgasmus zu erleben. Doch offenbar spielen dabei auch die Gene eine Rolle. Spector zufolge ist die Schwierigkeit, beim Geschlechtsverkehr zum Höhepunkt zu kommen, zu 34 Prozent erblich bedingt.

28. Reiche Männer verschaffen einer Frau mehr Orgasmen: Und noch etwas aus dem wissenschaftlichen Kuriositätenkabinett. Thomas Pollet von der Newcastle Universität behauptete in seiner Studie im Jahr 2009 ernsthaft: Frauen mit reichem Partner haben häufiger einen Orgasmus. Pollet wertete Daten einer chinesischen Untersuchung aus. 5000 Personen waren darin auch zu ihrem Sexualleben befragt worden, darunter 1534 Frauen mit Lebensgefährten. Pollet meint, einen interessanten Zusammenhang gefunden zu haben: Je mehr Geld der Mann verdiente, desto eher hatte die Frau beim Sex Orgasmen.

29. Es gibt 237 Gründe, um Sex zu haben: Falls Ihnen demnächst mal partout kein Grund für Geschlechtsverkehr einfallen will – David Buss und Cindy Meston von der Universität von Texas in Austin können behilflich sein. Für ihre Studie befragten sie im Jahr 2007 über 400 Personen nach einem Grund für Sex. Unfassbar: Die Wissenschaftler fanden tatsächlich 237 unterschiedliche Motive.

Liebe und Partnerschaft

30. Männer verlieben sich schneller: „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“, wusste schon die Schlagersängerin Connie Francis. Die Frage ist: Wann verlieben wir uns in jemanden? Andrew Galperin von der Universität von Kalifornien in Los Angeles behauptet: Männer und Frauen verlieben sich aus unterschiedlichen Gründen. Galperin befragte für seine Studie 166 Männer und 191 Frauen. Fazit: Männer verlieben sich schneller, wenn sie dazu neigen, sexuelles Interesse der Frau überzubewerten – und wenn sie viel Wert auf körperliche Attraktivität legen. Frauen hingegen verlieben sich schneller, je stärker ihr sexueller Antrieb ist. Insgesamt vermutet Galperin, dass Männer eher dazu neigen, sich zu verlieben.

31. Frauen finden intelligente Männer anziehender: Mark Prokosch von der Universität von Kalifornien in Davis hat gute Nachrichten für alle Schlaumeier. Demnach stehen Frauen nicht auf Muskelprotze, sondern auf helle Köpfchen. In seiner Studie im Jahr 2009 ließ Prokosch 15 männliche Studenten verschiedene Aufgaben erledigen. Sie sollten beispielsweise Nachrichten vorlesen, erklären, warum sie ein guter Partner wären oder einen Sprachtest absolvieren. Der Wissenschaftler filmte das Prozedere und spielte es anschließend über 200 Frauen vor. Diese sollten nun die Teilnehmer bewerten – und zwar nicht nur deren Attraktivität, sondern auch Intelligenz und Kreativität. Sie ahnen es vermutlich: Am Besten schnitten die Männer ab, die sich bei den Aufgaben besonders gut schlugen – sie wurden von den Frauen nicht nur als attraktiver und intelligenter eingeschätzt, sondern auch als begehrenswerte Partner angesehen.

32. Die Eheschließung macht glücklich: Die niederländischen Wissenschaftler Judith Soons und Matthijs Kalmijn analysierten für ihre Studie die Angaben von über 31.000 Personen aus 30 europäischen Ländern. Resultat: Verheiratete Paare sind glücklicher als solche, die ohne Ringe und Trauschein „nur so“ zusammen sind.

33. Die Frau sollte attraktiver sein als der Mann: Gemeinsam mit seiner Kollegin Lisa Neff von der Uni Toledo gewann James McNulty von der Universität von Tennessee für seine Studie 82 Paare, die weniger als drei Monate verheiratet waren. Sechs wissenschaftliche Mitarbeiter bewerteten zunächst anhand von Videoaufnahmen die Attraktivität aller Teilnehmer. Dann befragten McNulty und Neff die Paare, wie glücklich sie mit ihrer Partnerschaft waren. Je attraktiver die Ehefrau im Vergleich zu ihrem Mann war, desto glücklicher waren beide in der Beziehung.

34. Schulfotos prognostizieren die Ehedauer: Wollen Sie wissen, ob Ihre Ehe von Erfolg gekrönt sein wird? Dann kramen Sie doch mal in alten Schulfotos – klingt grotesk, funktioniert aber laut Matthew Hertenstein tatsächlich. Der Wissenschaftler von der US-Uni DePauw analysierte für seine Studie im Jahr 2009 die Schulfotos von über 700 Amerikanern und bewertete auf einer Skala von Eins bis Zehn, wie intensiv sie auf den Bildern lächelten. Außerdem notierte er den Beziehungsstatus der Teilnehmer – und bemerkte: Wer geschieden war, hatte als Schüler weniger gelächelt. Mehr noch: Wer damals besonders ernst dreinschaute, war als Erwachsener mit drei Mal höherer Wahrscheinlichkeit geschieden.

35. Ehepaare werden sich nicht immer ähnlicher: Eins der ältesten Vorurteile über Ehepaare lautet, dass sie sich im Laufe der Jahre immer ähnlicher werden. Aber stimmt das wirklich? Nein, resümierte Mikhila Humbad von der Michigan State Universität. Für ihre Studie analysierte sie die Angaben von über 1296 Ehepaaren, die mindestens zehn Jahre verheiratet waren. Alle hatten für eine frühere Untersuchung zu verschiedenen Zeitpunkten an umfangreichen Persönlichkeitstest teilgenommen. Ergebnis: Kaum ein Paar wurde sich mit fortschreitender Dauer der Ehe immer ähnlicher. Offenbar neigen Menschen vielmehr dazu, sich einen Partner mit ähnlichen Eigenschaften auszusuchen.

36. Verständnis macht die Gattin glücklich: Was erhoffen sich Frauen von ihrem Ehemann? Bradford Wilcox und Steven Nock von der Universität von Virginia fanden im Jahr 2006 eine Antwort. Für ihre Studie werteten sie eine repräsentive Befragung von 5010 Paaren aus. Fazit: Um die Gattin glücklich zu machen, brauchen Männer weder Geld noch ein besonderes Aussehen. Am allerwichtigsten sei emotionales Engagement – also herzlich zu sein, verständnisvoll zu handeln und sich Zeit für die Partnerin zu nehmen.

37. Streiten will gelernt sein: In jeder Beziehung kommt es früher oder später zu Auseinandersetzungen – entscheidend ist, den Konflikt konstruktiv zu lösen. Das wirkt sich auch auf den Eheerfolg aus. Kira Birditt von der Universität von Michigan analysierte für ihre aktuelle Studie das Konfliktverhalten von 373 Ehepaaren über einen Zeitraum von 16 Jahren. Beruhigend: 29 Prozent der Ehemänner und 21 Prozent der Ehefrauen gaben an, im ersten Ehejahr gar keine Konflikte gehabt zu haben. Trotzdem waren im 16. Jahr der Studie 46 Prozent der Paare geschieden. Laut Birditt war es besonders fatal, wenn einer der Partner die Angewohnheit hatte, sich in einem Gespräch zurückzuziehen, während der andere an einer konstruktiven Lösung interessiert war. Dies könne als mangelndes Interesse ausgelegt werden – und zu noch mehr Missverständnissen und Streit führen, warnt Birditt.

38. Verliebtheit hält maximal ein Jahr: Manche Menschen heiraten ja schon nach kurzer Beziehungsdauer. Auch bei denen verfliegen die Schmetterlinge im Bauch – und zwar nach genau einem Jahr. Zu diesem Ergebnis kam der italienische Forscher Emanuele Enzo von der Universität von Pavia im Jahr 2005. Für seine Studie untersuchte er 58 Personen, die sich erst seit kurzem in einer Beziehung befanden. Bei ihnen maß Enzo zu Beginn die Werte der so genannten Neurotrophine – körpereigene Signalstoffe, die unsere Nervenzellen miteinander verbinden. Jene Werte waren bei den Frischverliebten signifikant höher als bei den Teilnehmern einer Kontrollgruppe, die allesamt schon länger in einer Beziehung lebten. Ein Jahr später untersuchte Enzo die Frischverliebten noch einmal. Sie ahnen es vielleicht schon – nun stellte er keine signifikante Erhöhung der Neurotrophin-Werte mehr fest. Offensichtlich pendeln sich diese nach einiger Zeit auf Normalwerte ein – was aber nicht weiter schlimm ist. Es handelt sich schlicht um eine körpereigene Stabilisierung: Nach einem Jahr ist eine Beziehung stark genug, um auch ohne Hormon-Rausch zu überleben.

39. Stress ist ein Ehekiller: Dass Alltagsstress eine Beziehung nicht unbedingt stärkt, kann man sich denken. Doch Lisa Neff konnte in ihrer Studie im Jahr 2009 nachweisen, wie sehr die alltäglichen Belastungen auch das Eheglück stören können. 146 Paare sollten über einen Zeitraum von vier Jahren ihre allgemeine tägliche Ehezufriedenheit notieren. Ergebnis: Alltagsstress hatte sowohl für Männer als auch Frauen einen Einfluss auf die Beziehung. Je mehr Stress die Ehepartner hatten, desto stärker ließen sie sich von vermeintlich normalen Ereignissen wie kleinen Meinungsverschiedenheit stören – Frauen übrigens stärker als Männer.

40. Das erste Kind belastet eine Ehe besonders: Ein Baby macht das Eheglück perfekt – von wegen. Ein US-Forscherteam um Brian Doss von der amerikanischen Uni Texas A&M warnte im vergangenen Jahr: Besonders das erste Kind belastet eine Partnerschaft ganz besonders. Für die Studie (.pdf) befragte er im Rahmen einer acht Jahre währenden Langzeitstudie 218 verheiratete Paare zu ihrer Beziehung vor und nach der Geburt des ersten Kindes. Neun von zehn Paaren gaben zu, ihre Beziehung habe darunter besonders gelitten. Mehr noch: Diese Verschlechterung war keineswegs von kurzer Dauer, sondern hielt bei den meisten Paaren während der gesamten Studie an.

41. Schwangerschaft erhöht Seitensprungrisiko: Zu diesem Ergebnis kam Mark Whisman von der Universität von Colorado in Boulder im Jahr 2005. Für seine Studie wertete er die Angaben von 1250 Amerikanern aus. Bitter: Knapp zwölf Prozent der unzufriedenen Ehemänner gehen fremd, wenn ihre Frau schwanger ist. Bei glücklichen Ehemänner steigt die Wahrscheinlichkeit eines Seitensprungs durch eine Schwangerschaft von 0,2 Prozent auf 1,2 Prozent. Whitman forschte auch nach Ursachen, die das Untreuerisiko mindern – und entdeckte: die Religion. Während von den unglücklich verheirateten Religiösen innerhalb eines Jahres 1,5 Prozent fremdgingen, waren es bei den Atheisten fünf Prozent.

42. Männer und Frauen reagieren unterschiedlich auf einen Seitensprung: Würden Sie Ihrem Partner einen Seitensprung verzeihen? Einer  Studie zufolge liegt die Bereitschaft zur Vergebung vor allem am Geschlecht der Affäre, meint Jaime Confer von der Universität von Texas in Austin. In ihrer Untersuchung wollten Männer die Beziehung mit höherer Wahrscheinlichkeit fortführen, wenn ihre Freundin mit einer anderen Frau fremdgegangen war. Bei den Frauen war es genau umgekehrt: Sie waren eher dazu bereit, ihrem Freund eine heterosexuelle Affäre zu vergeben.

43. One-Night-Stands sind genetisch bedingt: Stehen Sie eher auf One-Night-Stands als auf lange Beziehungen? Dann wird Ihnen diese Studie gefallen. Fazit: Die Lust auf sexuelle Abenteuer ist in unseren Genen verankert, resümierte Justin Garcia von der Binghamton Universität in New York in seiner Untersuchung. Menschen mit einer bestimmten Variante des Gens „DRD4“ hatten besonders viele One-Night-Stands – und waren früheren Partner häufiger untreu geworden.

44. Das Internet hilft bei der Partnersuche: Ein Internetzugang erhöht die Wahrscheinlichkeit, in einer Beziehung zu sein. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Michael Rosenfeld, außerordentlicher Professor für Soziologie an der Uni Stanford. Für seine Studie wertete er eine repräsentative Umfrage unter 4002 erwachsenen Amerikanern aus. Davon waren 3009 in einer Beziehung. Dabei fand Rosenfeld heraus: 82,2 Prozent der Befragten mit Internetzugang hatten einen Partner. Bei den Personen ohne Internetanschluss zu Hause lag diese Zahl nur bei 62,8 Prozent.

45. Partner werden sich nicht immer ähnlicher: Vielmehr suchen wir uns von vornherein jemanden, der uns gleicht. Das meint zumindest Mikhila Humbad von der Michigan State Universität. Für ihre Untersuchung griff sie auf eine Langzeitstudie des „Minnesota Center for Twin and Family Research“ zurück. Kernfrage der Arbeit: Werden sich Paare im Laufe der Zeit immer ähnlicher in Bezug auf ihre Eigenschaften und Sichtweisen? Insgesamt 1296 Ehepaare durchliefen für die Studie einen Persönlichkeitstest. Und siehe da: Es bestand kein Zusammenhang zwischen der Länge der Partnerschaft und der Ähnlichkeit der Charaktere.

46. Frauen machen Männer gesund: „Es ist nicht einfach, die Frauen zu verstehen, aber es lohnt sich“, meinte der französische Schriftsteller André Marois. Und ob. Einer Studie von Nicholas Christakis von der Harvard Universität zufolge gilt nämlich auch: Wer als Jugendlicher viele Frauen um sich hat, lebt länger.

47. Fremde beeinflussen unsere Partnerwahl: Jens Asendorpf von der Humboldt-Uni in Berlin ließ in seiner Studie 40 Männer und 40 Frauen Videoaufzeichnungen einer Speed-Dating-Veranstaltung anschauen. Die Probanden sollten auch Auskunft darüber geben, ob sie selbst Lust gehabt hätten, einen der Speed-Dater näher kennenzulernen. Kurios: Das Interesse der männlichen Teilnehmer war umso größer, je mehr die Männer in den Videos ebenfalls an den Frauen interessiert schienen. Das Interesse der Frauen hingegen nahm ab, wenn die Frauen in dem Video sich nicht zu den Männern hingezogen fühlten.

48. Männer sollten beim Abwasch helfen: Hilft Ihr Partner Ihnen im Haushalt? Oder macht er es sich erstmal auf dem Sofa gemütlich, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt? Falls Sie die letzte Frage mit „Ja“ beantwortet haben – solch ein Verhalten setzt langfristig Ihr Beziehungsglück aufs Spiel. Eine Studie der Universität von Western Ontario kommt zu dem Schluss: Paare, die sich die Verantwortung für bezahlte und unbezahlte Arbeit teilen, sind im Schnitt glücklicher und zufriedener.

49. Pärchenabende sorgen für Nähe: Wer kennt Sie nicht, die berühmten Pärchenabende. Vor Kurzem fand Richard Slatcher von der Wayne State Universität heraus: Wer sich regelmäßig mit anderen Paaren trifft, profitiert davon auch in seiner eigenen Beziehung – denn Freundschaften zu anderen Paaren sorgen für gemeinsame Verbundenheit.

50. Gemeinsame Sprache prognostiziert die Dauer der Liebe: Bereits nach wenigen Minuten lässt sich erkennen, welches Pärchen eine rosige Zukunft vor sich hat. Das zumindest meint James Pennebaker von der Universität von Texas. In seiner aktuellen Untersuchung kam er zu dem Resultat, dass der Gebrauch von Wörtern wie „das“, „ein“, „ist“ oder „etwas“ bei frisch Verliebten vorhersagen kann, ob die Beziehung lange hält oder nicht. Wer diese so genannten Funktionswörter häufig benutzt, fühlt sich dem anderen stärker verbunden.

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