Die Psychologie des Geldes

Vor genau einem Jahr verkündete der US-Versicherungskonzern American International Group den höchsten Quartalsverlust der amerikanischen Geschichte – unfassbare 61,7 Milliarden Dollar. Daher aus aktuellem Anlass fünf Erkenntnisse zur Psychologie des Geldes.

Attraktive Spendierhosen: Männer, die viel Geld ausgeben, haben mehr Partner als Geizkragen. Der Psychologe Daniel Kruger von der Universität von Michigan befragte für seine Studie (.pdf) im Jahr 2008 100 Männer und 309 Frauen. Bei den Männern bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Neigung zu hohen Geldausgaben und der Anzahl der Sexualpartner – bei den Frauen übrigens nicht.

Glückliche Steuerzahler: Kaum jemand überlässt dem Staat gerne Steuern – dabei können wir selbst bei einer unfreiwilligen Spende ein Glücksgefühl erleben. Wissenschaftler um William Harbaugh von der Universität von Oregon beobachteten in einem Experiment von 2007 die Gehirnaktivität von 19 Versuchsteilnehmern, während diese Geld erhielten und freiwillig oder erzwungen Geld an eine Stiftung für sozial Schwache abgaben. Ergebnis: Selbst bei einer unfreiwilligen Spende aktivierte das Gehirn Areale, die zum Belohnungszentrum gehören.

Ausgelassene Urlauber: Wir geben im Urlaub meist mehr Geld aus als geplant – aber nicht nur wegen der ausgelassenen Urlaubsstimmung. Klaus Wertenbroch von der französischen Business School Insead fand mit zwei Kollegen in einer Studie im Jahr 2007 heraus: Reisende lassen sich von den auf den Geldscheinen stehenden Zahlen beeinflussen. Je größer die Summe, desto spendabler sind wir.

Verschwenderische Bieter: Wer an einer Auktion teilnimmt, bezahlt meist zu viel – weil er sich unter Druck gesetzt fühlt. Laut einer Untersuchung (.pdf) aus dem Jahr 2008, geleitet von Mauricio Delgado von der Rutgers-Universität in New York, wird während der Auktion eine Hirnregion aktiv, die Teil des Belohnungsnetzwerks ist.

Sinnlose Geldstrafen: Wir missachten Regeln auch dann, wenn uns das Vergehen eine Geldstrafe kostet. Die beiden Ökonomen Aldo Rustichini und Uri Gneezy ließen für ihr Experiment (.pdf) im Jahr 1998 Kindergärtnerinnen eine Geldbuße einsammeln, falls die Eltern ihre Kindern zu spät abholten. Effekt: Es kamen noch mehr Eltern zu spät als vorher.

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